Nun übernimmt Kai Müller-Eberstein das Ruder. Der Bahnfachmann ist bereits seit Juli bei der BOB und sollte Sondermann unterstützen. Stattdessen ersetzt er ihn nun.
Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde der langjährige BOB-Geschäftsführer Heino Seeger aus seinem Amt entlassen. Damals übten die Tal-Politiker noch scharfe Kritik an der Personalentscheidung des Mutterkonzerns Veolia. Sie vermuteten, man habe Seeger nur so lange behalten, bis der Gewinn der Ausschreibung für die Oberlandstrecken feststand, und dann auf die Gewinnmaximierung gesetzt.
Mittlerweile ist Seeger als Geschäftsführer bei der neu gegründeten Tegernsee Bahn AG untergekommen und will nun sogar in den Bayerischen Landtag einziehen.
Negativschlagzeilen bei der BOB
Unterdessen musste die BOB in der letzten Zeit vor allem mit Negativschlagzeilen leben. Besonders die massiven Verspätungen nach dem Juni-Hochwasser und die schlechten Noten in Sachen Kundenzufriedenheit brachten die Verantwortlichen in Erklärungsnot.
Auch das könnte Sondermann letzlich dazu bewogen haben, seinen Geschäftsführerposten bei der BOB vorzeitig abzugeben und das operative Geschäft Kai Müller-Eberstein zu überlassen. Pressesprecherin Gabriela Wischeropp spricht hingegen von einer lang geplanten Aktion:
Dr. Sondermann gibt seinen Geschäftsführerposten zum 1. September wie geplant auf, da inzwischen mit Herrn Kai Müller-Eberstein ein erfahrener Nachfolger gefunden wurde.
Allerdings soll Sondermann seinen Nachfolger auch weiterhin unterstützen. Zumindest so lange, bis die Fahrplanänderung im Dezember über die Bühne gegangen ist. „Bis dahin wird er dem Team noch zur Verfügung stehen“, so Wischeropp auf Nachfrage.
Zudem weist sie daraufhin, dass Sondermann auch bisher bereits andere Aufgaben erledigt habe. Als neuer Geschäftsführer für den Bereich Bus der Veolia Verkehrs GmbH sei er nun nur mehr eingebunden. „Außerdem wird er als Leiter des Bereichs Strategie und Außenbeziehung der BOB immer erhalten bleiben“, so die Pressesprecherin.
Wechsel hat keine Auswirkungen
In jedem Fall hat der neue Geschäftsführer einiges zu tun. So steht in erster Linie die Verbesserung der Kundenzufriedenheit an, da man ansonsten bei der BEG zukünftig Strafzahlungen leisten muss. Zudem schreibt die TZ in einem aktuellen Bericht, dass die Betriebsaufnahme des Meridian, wie die BOB in Zukunft mit erweitertem Streckennetz heißen wird, alles andere als reibungslos verläuft.
Weitere negative Auswirkungen durch den erneuten Führungswechsel auf den Betrieb der BOB schließt man bei den Verantwortlichen indes aus.
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