Nur relativ wenige Besucher kamen ins Bad seit der Eröffnung am 21. Mai.
In diesem Sommer, der wettermäßig bisher zu wünschen übrig lässt, hätten laut Gemeinde bis jetzt lediglich 4.340 Badegäste die Anlage genutzt. Im Vorjahr waren es bereits 6.400 Badegäste.
Bei einem Eintrittspreis von 4,50 Euro für Erwachsene beziehungsweise 1,80 Euro für Kinder kann man sich selbst ausrechnen, dass die Bilanz dieses Sommers nicht sehr einträglich werden wird.
An heißen Tagen rechnet man in Kreuth mit 400 Leuten pro Tag. Wenn es andauernd regnet bleibt das Bad geschlossen. Bei durchwachsener Witterung öffnet der Schwimmmeister, schließt dann aber früher.
Als wir das Bad am vergangenen Freitag besuchen sind gerade mal zwei junge Leute im Wasser. Zwei weitere halten sich im Restaurant-Bistro auf. Die riesige Liegewiese liegt brach und ist vollgesogen mit Wasser.
Auch Wildwasserkanal, Wasserfontänen und das Sonnensegel über dem Baby-Planschbecken haben an so einem Tag wenig Funktion zu verrichten. 21 Grad zeigt das Thermometer am späten Vormittag. Das Wasser ist 24,5 Grad warm. Aufgeheizt von den schwarzen Solar-Rohren auf dem Dach des Gebäudes.
In Rottach-Egern ist man optimistischer
Die Zwischenbilanz in Rottach-Egern sieht ein bisschen besser aus. Seit Eröffnung im Mai kamen 30.103 Besucher ins Bad (Vorjahr: 38.623). Das sehr warme Wasser machts möglich: Das Bad ist jeden Tag geöffnet, egal ob es andauernd regnet oder der Himmel blau ist.
An sonnigen Tagen kommen laut Schwimmmeister Willi Lang bis zu 2.000 Badegäste in die Anlage. Auch in diesem Jahr.
Ein Grund ist sicherlich die Lage direkt neben der Rottacher Seepromenade. Ein anderer die Vielzahl der Angebote:
Von 25 bis 33 Grad beheizte Schwimmbecken, Seezugang, großes Sportbecken, Spaßbecken mit 560 Quadratmeter Wasserfläche, 50 Meter Strömungskanal, 51 Meter lange Wasserrutsche, Massagestationen, Erlebnisinsel mit Whirlbecken, Liegen, Massagebank, Sprudelbecken, Massagebecken, Kinderplanschanlage, Sandstrand und eine große Liegewiese.
Der August könnte die Bäderbilanz vielleicht noch retten. Jedoch ist der Optimismus in Kreuth relativ verhalten „In diesem Jahr wird es mit den Besuchern wahrscheinlich nicht mehr besser,“ mutmaßt Willibald.
Denn in rund zwei Wochen gehen in den meisten Bundesländern die Ferien zu Ende. Das heißt, es sind nur noch die Einheimischen und Gäste aus Bayern, die dann ins Bad kommen könnten.
Früher aufmachen birgt Chancen und Risiken
Im Rückblick erscheint es daher höchst schade, dass an den guten und heißen Tagen im April und Anfang Mai die Bäder noch nicht geöffnet hatten. Dabei soll der Frühling aufgrund des Klimawandels künftig immer häufiger warm und trocken ausfallen.
Eine Tendenz, die die Freibäder künftig möglicherweise stärker berücksichtigen müssen. Auch wenn damit das Risiko für ein zusätzliches “Draufzahl-Geschäft” der Gemeinden steigt.
SOCIAL MEDIA SEITEN