Gut Kaltenbrunn ist ein Vierseithof, dessen einzelne Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Das südlich gelegene Gebäude ist das ehemalige Gesindehaus. Darunter befindet sich das 38 Quadratmeter große Räucherhaus, das früher zum Räuchern von Lebensmitteln diente.
Jetzt soll es nicht mehr als Räucherstätte, sondern als Veranstaltungsraum für zwanzig Personen genutzt werden. Der Gemeinderat stimmte mit 8:1 Stimmen dem Antrag der Schörghuber Gesellschaft Blue Lion GmbH zu, das Räucherhaus zu sanieren und für Veranstaltungen zu nutzen. Begründet wurde die Zustimmung damit, dass das denkmalgeschützte Gebäude im Außenbereich liegt und durch die Nutzungsänderung erhalten werden kann, ohne dass bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen.
Noch fehlen Parkplätze
Vier weitere Stellplätze muss Gut Kaltenbrunn im Zusammenhang mit der Nutzungsänderung allerdings noch nachweisen. Damit verschärft sich das ohnehin schon bestehende Parkplatzproblem. Denn bereits jetzt arbeitet Gut Kaltenbrunn daran, den ehemaligen Rinderstall zu einer vielfach nutzbaren Eventfläche für bis zu 600 Personen umzubauen.
Bis Oktober will die Blue Lion GmbH die Räumlichkeiten fertiggestellt haben. Auch der Pferdestall wird bis zum nächsten Jahr zum Kreativraum umgebaut. Bereits mit der Fertigstellung des Rinderstalls bietet Gut Kaltenbrunn dann insgesamt Platz für 1.800 Gäste. Wo die vielen Gäste dann parken sollen, ist derzeit noch ungeklärt. So soll oberhalb der Bundesstraße eine Wiese zum Parkplatz umfunktioniert werden. Doch mit dem Thema will sich der Gmunder Gemeinderat erst am kommenden Montag beschäftigen.
Dabei treibt die Parkplatzfrage auch die Nachbargemeinden um. Im Rottacher Gemeinderat äußerte Thomas Tomaschek (Grüne) gestern den Wunsch, doch bitte „ein Augenmerk auf die Parkplatzfrage in Kaltenbrunn zu legen und darauf zu achten, ob wieder ein Stück Naturschutzgebiet dafür rausgenommen wird.“ Anastasia Stadler (CSU) warf ein:
Ich stimme selten einem Grünen bedingungslos zu, aber in dem Fall bin ich voll deiner Meinung.
Rottachs Bürgermeister Christian Köck gab zu bedenken, dass dies „eine Gmunder Angelegenheit sei“. Man würde es aber im Auge behalten. Doch ähnlich wie Tomaschek und Stadler äußert auch Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT), Bedenken bezüglich der Natur. Das teilte sie auch dem Betreiber Käfer in einem Schreiben mit, der sogleich mit einem Treffen reagierte. Es findet am kommenden Montag statt.
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