So wird das Wetter am Tegernsee:
Kaltfront bringt den Winter ins Tal zurück

Nachdem die vergangenen Wochen im Tal recht mild verliefen, soll es kommende Woche am Tegernsee wieder schneien. Kann sich die Schneedecke halten?

Ein einsamer Schneemann am Tegernsee.
Kommende Woche soll es im Tal wieder etwas schneien. / Quelle: Martin Calsow

In der aktuellen Woche ging die extrem milde Witterung zu Ende. “Es hat sich eine Westlage eingestellt, mit der abwechselnd milde und kühle Luft vom Atlantik zu uns kam”, weiß der Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth. Diese Westlage habe jedoch nur auf den Bergen zu einem kurzen winterlichen Abschnitt geführt. Zurzeit halte diese Lage noch an und “bringt uns aktuell, am Freitag, einen weiteren Schwall kühlere Luft mit vorübergehend absinkender Schneefallgrenze”. Dahinter stehe aber schon wieder eine Warmluftblase an. Wildermuth erklärt weiter:

Die Nacht auf Samstag wird feucht, wobei es auf den Bergen, vorübergehend auch weiter herab, sogar mal schneien kann. Es bleibt unten aber frostfrei. Hans Wildermuth

Der Samstag werde daraufhin in der erneut zuströmenden milden Luft ziemlich wolkig, aber trocken. Die Temperatur steige auf etwas über fünf Grad an und die Frostgrenze klettere, so der Schaftlacher, auf etwa 2.000 Meter Höhe. “Das bedeutet Tauwetter in jeder Höhe des Mangfallgebirges”, weiß Wildermuth.

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Einstweilen rührt sich etwas auf dem Atlantik, was den Witterungsverlauf der folgenden Tage deutlich verändert. “Die Tiefdruckgebiete verlagern sich vom mittleren Atlantik in Richtung Nordmeer und weiter nach Skandinavien”, bemerkt der Wetterfrosch. Das bedeute für Mitteleuropa eine aufkommende Nordwestströmung, mit der “wieder mal richtige Kaltluft direkt aus dem Polargebiet angezapft wird, und das dauerhaft, ohne nennenswerte Einschübe von milder Luft dazwischen.”

Am Sonntag sei es zunächst bei reichlicher Bewölkung noch trocken. Doch gegen Mittag ziehe eine Kaltfront durch, welche endlich wieder ihren Namen zu Recht verdiene. Laut Wildermuth gehe es mit Regenschauern los, die im Laufe des Nachmittags bis in die Täler herab in Schnee übergehen. Dazu sagt Wildermuth: “Der Wind frischt kurz stürmisch auf, ein richtiger Sturm ist aber nicht zu erwarten, der bleibt weiter nördlich.” Die Temperatur könne vor der Front bis knapp zehn Grad ansteigen, stürze dann aber ab bis auf wenig über null Grad.

Auch auf den Bergen gebe es einen markanten Temperatursturz von über zehn Grad. Ein Tipp von Wildermuth: “Von größeren Ski- oder gar Klettertouren sollte man deshalb an diesem Tag absehen. Wer sich da vom Wetter überraschen lässt, hat den Wetterbericht nicht gelesen.” Besonders viel Neuschnee falle allerdings nicht, denn die Front rase schnell weiter über die Alpen hinweg und der Niederschlag höre abends auf. In der Nacht könne es laut dem Schaftlacher sogar aufklaren, dann gebe es leichten Frost und der gefallene Schnee könne sich halten.

Dauerfrost ab Mitte der Woche

Zu Beginn der neuen Woche etabliere sich eine Tiefdrucklage über dem Oberland. “Ein Blick auf das Barometer wird einen niedrigen Luftdruck verraten, wie er schon lange nicht mehr war”, weiß der Wetterfrosch. Trotzdem beruhige sich das Wetter am Montag kurzfristig. In der Höhe werde es sogar vorübergehend etwas milder, während unten die Temperatur bei trockenem Wetter auf wenige Grad über null ansteigt. Dazu bemerkt Wildermuth:

Am Abend zieht eine nächste Kaltfront heran und bringt etwas Schneefall. Hans Wildermuth

In den folgenden Tagen ziehen daraufhin immer wieder Störungen unter Tiefdruckeinfluss durch, “welche unten nassen Schnee, auf den Bergen Pulverschnee bringen.” Aus aktueller Sicht erwartet Wildermuth keine besonders großen Neuschneemengen, trotz der Tiefdrucklage. Allerdings stehe wegen der komplexen Lage mit mehreren kleinen Tiefdruckgebieten um uns herum diese Aussage auf wackeligen Beinen. Anfangs sei die Luft noch nicht kalt genug für Dauerfrost, sie komme ja immer noch vom Nordmeer über die Nordsee. Der Schaftlacher erklärt:

Mit weiterer Winddrehung auf Nord wird es aber immer kälter. Ab Wochenmitte sollte sich dann Dauerfrost auch im Vorland einstellen, dann kann sich überall eine Schneedecke halten, vorausgesetzt es hat geschneit. Hans Wildermuth

Eine interessante Option wird, so Wildermuth, vielleicht zum Wochenende, oder schon vorher, noch eintreten, wenn sich über Italien ein umfangreiches Tiefdruckgebiet entwickelt, das nicht nur das Wetter in den Südalpen beeinflussen wird, sondern auch das Oberland mit Neuschnee versorgen könnte. Ziemlich sicher sei, dass es winterlich bleibt, mit immer wiederkehrenden Schneefall unterschiedlicher Ergiebigkeit, dieses Mal für eine etwas längere Zeit. Ganz besonders viel Schnee werde in den Südalpen fallen, mit Schwerpunkt in Slowenien und Kärnten.

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