Konflikt um den Kies

Otterfing wehrt sich gegen eine Entscheidung des Landratsamtes. Das Amt hat dem Antrag eines örtlichen Kiesunternehmers stattgegeben. Die Gemeinde fürchtet durch die Maßnahme jedoch eine steigende Verkehrs- und Lärmbelastung für die Anwohner. Sie hat nun Klage eingereicht.

Laut Angaben des Unternehmens reicht die geförderte Kiesmenge nicht aus. DIe Gemeinde sieht das aber anders
Laut Angaben des Unternehmens reicht die geförderte Kiesmenge nicht aus. DIe Gemeinde sieht das aber anders

Konkret geht es vor dem Verwaltungsgericht am 6. Oktober um die Rohrdorfer Sand- und Kies GmbH. Diese hat in Otterfing eine gültige Abbaugenehmigung für Kies. Das neue Abbaufeld, das direkt an das jetzige angrenzt, kann jedoch erst 2015 starten.

Mit dem vorhandenen Feld kann die Firma nach eigenen Angaben allerdings das Transportbetonwerk nicht mit ausreichend Kies versorgen. Daher müssen sie Fremdkies hinzukaufen, das in dem aktuellen Werk gelagert werden muss.

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“Müssen Anwohner und Unternehmen schützen”

Dafür hat das Unternehmen sowohl bei der Gemeinde als auch beim Landratsamt ein Verkehrskonzept eingereicht und eine Genehmigung beantragt. Als der Gemeinderat die Genehmigung nach langer Diskussion nicht erteilte, ersetze das Landratsamt als übergeordnete Behörde dieses Einvernehmen.

„Dagegen wehren wir uns jetzt“, stellt Bürgermeister Jakob Eglseder klar. Die Gemeinde will den Lärm der an- und abfahrenden LKW nicht dulden. Vor allem, da die zusätzliche Belastung laut Eglseder nicht notwendig wäre. „Die bringen ja schon das was sie jetzt fördern nicht weg“, meint der Bürgermeister.

Bei der neu geltenden Genehmigung würden die LKWs den Kies hin und wieder wegfahren, erklärt Eglseder. „Damit würde sich das Verkehrsaufkommen verdoppeln“, ist sich der Rathaus-Chef sicher. Daher müsse man als Gemeinde die Anwohner und die dortigen Unternehmen schützen. Zudem sei die Unterführung ohnehin schon eine „kritische Engstelle“.

Die Unterführung auf dem Weg zum Kieswerk: Laut dem Bürgermeister eine kritische Engstelle
Die Unterführung auf dem Weg zum Kieswerk: Laut dem Bürgermeister eine kritische Engstelle

Ganz anders sieht die Sachlage hingegen der Geschäftsführer der Firma Rohrdorfer, Mike Edelmann. Er kann den Vorwurf der zusätzlichen Lärmbelästigung nicht nachvollziehen, da seiner Auffassung nach sich der Verkehr nicht verdoppeln, sondern sogar halbieren würde.

Schließlich kämen die LKW dann „von oben“ nach Otterfing, also über den Kreisel. Da sich die Kiesgrube am entsprechenden Ortsrand befinde, würde die Verkehrsbelastung also nicht zunehmen. „Außerdem findet die Fremdkieszufuhr ohnehin nur bis 31. Dezember statt“, meint Edelmann. Danach steht schließlich das neue Abbaufeld zur Verfügung.

Abschließend beurteilen muss den Konflikt im Oktober Richter Dr. Strehler vom Verwaltungsgericht. Bis dahin bleibt die vorhandene Genehmigung für den Kiesbetrieb allerdings bestehen und in Kraft.

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