Dr. Norbert Kruschwitz, Leiter des Tegernseer E-Werks, zeigte sich im Juni begeistert: „Das ist ein großer Erfolg für das E-Werk. Aber auch für das Tegernseer Tal. Wir freuen uns alle sehr.“ Damals schloss das E-Werk mit der Gemeinde Gmund einen neuen Strom-Konzessionsvertrag. Der vorherige Konzessionsnehmer, Bayernwerk AG, muss somit das gemeindliche Stromnetz verkaufen.
Verhandlungen laufen weiter
Doch der lange Weg bis zum geschlossenen Stromkreislauf im Tal ist noch längst nicht zu Ende. Seit der Vertragsunterzeichnung dauern die Verhandlungen weiter an. Wie der Leiter des E-Werks erklärt, gliedert sich die Netzübernahme in zwei Bereiche:
Einerseits muss die technische Netzentflechtung beschlossen werden. Andererseits geht es um wirtschaftliche und vertragliche Angelegenheiten, die den Kaufpreis betreffen.
Die Verhandlungen um die technische Netzentflechtung seien mit dem vorherigen Konzessionsnehmer Bayernwerk AG sehr kooperativ verlaufen und weitgehend abgeschlossen worden, so Kruschwitz weiter. Genauer handelt es sich dabei um die Trennung des Stromnetzes in Gmund von der Bayernwerk AG und die Integration in das Netz des E-Werk Tegernsee.
Denn geht ein Stromnetz in den Besitz eines neuen Netzbetreibers über, fallen zahlreiche Maßnahmen zur Trennung der Netze an. Das Netz muss “entflochten” werden. Dazu gehören unter anderem auch der Bau neue Übergabestationen und der Einbau neuer Fernwirk- und Überwachungstechnik. „Über den Umfang der Netzentflechtung sind wir d‘accord“, erklärt Kruschwitz. Mit der baulichen Umsetzung werde man allerdings erst beginnen, wenn alle Vertragsbereiche ausverhandelt sind.
Kaufpreis noch offen
Denn mit dem zweiten Teil, der Frage nach dem Geld, steht noch eine schwierige Phase bevor. Bis sich das E-Werk mit Bayernwerk über den Preis des Stromnetzes einig wird, kann es dauern. Eine exakte Spannweite wollte Kruschwitz mit Verweis auf die Verhandlungen nicht nennen. Es gehe aber um einen Millionenbetrag, erklärt er.
Wie der E-Werk Chef berichtet, hat die Netzübernahme mehrere Vorteile: „In Zukunft wird der Störungsdienst vom Tegernseer E-Werk durchgeführt. Dadurch sind die Wege kürzer und man kann schneller reagieren.“ Durch den elektrischen Ringschluss wird der Stromkreislauf künftig nicht nur einseitig angesteuert. Bei einem Ausfall kann man den Stromfluss durch die neuen Leitungen einfacher wiederherstellen. Wenn der zeitliche Rahmen bis Anfang 2017 eingehalten wird, können sich alle Talbewohner schon bald über eine talweite Zusammenarbeit freuen.
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