Kausch – der Optimierer

Kaum ist der Geschäftsführer in seinem Amt bestätigt, schon kann TTT-Chef Christian Kausch die Talgemeinden beglücken. Und das schafft der 38-Jährige vor allem mit seinem Sparwillen.

Christian Kausch präsentierte vergangenen Donnerstag das Budget der TTT vor dem Wiesseer Gemeinderat.

Vor zwei Wochen wurde aus der Interimslösung als Geschäftsführer der Tegernsee-Tal-Tourismus GmbH (TTT) eine vollwertige Position für Christian Kausch. Keine zehn Tage später hat er bereits für alle Talgemeinden eine erfreuliche Nachricht: der finanzielle Zuschuss an die TTT kann in diesem Jahr gesenkt werden.

Für alle Talorte sinkt damit die Gesellschafterfinanzierung erstmals unter die drei Millionen-Marke. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies insgesamt 148.000 Euro weniger, die in die TTT gesteckt werden. Aufgeschlüsselt auf die Gemeinden ergibt dies, dass für Rottach-Egern die Finanzierung um 51.000 Euro sinkt und in Gmund um 44.000 Euro. Für Bad Wiessee sind es zwar 32.000 Euro weniger, dennoch muss der Kämmerer noch 1.063.548 Million Euro in Monatsraten auf das Konto der TTT überweisen.

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Diese insgesamt „erhebliche Absenkung“, so Kausch in einem internen Dokument, „konnte durch einige interne Umstellungen, beispielsweise im Bereich IT oder im Marketing erreicht werden“.

Vier Millionen Budget

Flexibler werde nun auch das Personal der Tourist-Informationen (TI) eingesetzt. Gekündigt wurden vorausschauend einige Verbandsmitgliedschaften. Dennoch betont Kausch in dem Strategiepapier:

Die Innovationskraft leidet dennoch nicht unter dem sehr eng geplanten Budget, denn auch alle Projekte wie z.B. die neue Website werden problemlos und nachhaltig gestemmt.

Offen bleibe, so der Betriebswirt, wie die neue Leistung der Tegernsee Schifffahrt innerhalb der TegernseeCard vom Gast angenommen werde. „Die Pflege der bestehenden kleinen und großen Betriebe, die Auslösung von Investitionen und der weitere Abbau von Doppelstrukturen werden uns auch in 2017 weiter beschäftigen“.

Insgesamt steht der TTT damit ein Budget von knapp 4,1 Millionen Euro zur Verfügung. Das meiste Geld mit 1,8 Millionen Euro fließt dabei in das Marketing. Das Gäste- und Anbieterwesen wird mit 1,5 Millionen Euro kalkuliert und auf die Verwaltung mit 49 Mitarbeitern entfällt eine Summe von 759.000 Euro. Auch wenn im vergangenen Jahr „einige Dinge optimiert“ wurden, so Kausch gegenüber dem Wiesseer Gemeinerat, so würde das Geld für zahlreiche Highlights in diesem Jahr reichen.

Die TegernseeCard wollen wir erweitern. Im April geht es mit der Schifffahrt los. Da will Bayerns Finanzminister Markus Söder der erste Gast mit der Card auf dem Schiff sein. Ich hoffe, er bleibt noch eine Nacht.

Bei den Tegernseer Heimatführern soll das Konzept etwas flexibler und der Pool erweitert werden, da die Nachfrage sehr groß sei, vor allem bei Betriebsausflügen. Auch ein Wintersportkongress sei wegen der gelungenen Premiere vor zwei Jahren wieder in Rottach-Egern geplant. Da dort 80 Journalisten erwartet werden, könne man den Tegernsee gut platzieren.

Luftschiff-WM am Tegernsee?

Bei der bevorstehenden Montgolfiade setzt die TTT auf sehr viel mehr Programm tagsüber. Beispielhaft nannte Kausch ein Familienprogramm und ein Maskottchen-Treffen, von Tabaluga bis zum FC Bayern. „Es gibt auch einen neuen Tegernsee-Ballon, der am ersten Tag feierlich getauft wird“. Weil die Montgolfiade eine Erfolgsgeschichte sei, habe man sich auch für die Luftschiff-Weltmeisterschaft 2018 beworben.

„Mit einer Jungbrunnenstudie, auf deren Ergebnisse wir täglich warten, wollen wir die Region Tegernsee als Gesundheitsregion stärken“, so Kausch. Auch der in die Jahre gekommene Heilklimapark mit seinen Wanderwegen und Nordic-Walking-Strecken soll zu einem Ganzjahresangebot aktualisiert werden. Kausch setzt auch darauf, dass Kreuth in diesem Jahr den Zuschlag zum Bergsteigerdorf erhält.

„Nicht überall rumlatschen“

Robert Huber, SPD-Fraktionssprecher, zeigte sich bei der Präsentation Kauschs vor dem Wiesseer Gemeinderat erfreut, dass der frühere Buchhalter jetzt den Chefposten bei der TTT übertragen bekommen hat.

Hoffentlich halten sie es auf der Position länger aus, als ihre Vorgänger, von denen wir schon einige verschlissen haben.

Huber plädierte für mehr Sporttourismus, denn das Tal sei prädestiniert dafür. Dennoch verliere man rund um den Tegernsee eine Veranstaltung nach der anderen. „Und bitte kein neues Logo mehr“, bat Huber den TTT-Chef. „Eines war ‚greislicher‘ als das andere“.

Kausch verwies darauf, dass neben den Laufwettbewerben das Tal auch eine Biker-Region sei. „Wir haben eine große Vielfalt“. Er versuche aber so wenig „Eventisierung“ wie möglich zu machen. Da müsse man vorsichtig damit umgehen, warnte Wiessees Bürgermeister Peter Höß und verwies auf das Beispiel Nachtskitourengehen auf den Hirschberg. Dies war auch Martinis Anliegen.

Die Unberührtheit unsere Tales ist ein ganz wichtiges Pfund, das wir uns nicht kaputtmachen sollten. Vom Schneeschuhwandern halte ich gar nichts, weil es die Rückzugsräume des Wildes tangiert. Es muss nicht jeder überall zu jeder Tages- und Nachtzeit rumlatschen.

Und Birgit Trinkl (FWG) betonte abschließend in Richtung Kausch: „Als Gastgeberin weiß ich es zu schätzen, dass sie die TTT in ein ruhiges Fahrwasser gebracht haben“.

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