Vor einem Jahr hatte der Bauherr, die Peter Rixner Verwaltungs GmbH, noch die Abmachungen mit dem Bauamt „vergessen“, wie es damals im Rathaus hieß. An dem Gebäude gebe es „Mehrfachversprünge“ in der Baulinie, die nicht gerade verlaufe, sondern zweimal „verspringe“, wie Bauamtsleiterin Christine Obermüller seinerzeit erklärte.
Gewünscht war eine einheitliche Linie. Zudem waren auch noch Dachterrassen vorgesehen. Obwohl man dies dem Bauwerber seinerzeit vor Ort schon klargemacht hätte, dass dies nicht gehe, habe er im Mai vorigen Jahres nochmals unveränderte Pläne eingereicht. Offenbar habe der Bauwerber „alles vergessen, was ausgemacht wurde“, so lautete die Kritik damals.
Mietwohnungen zu erträglichen Preisen?
Am Mittwochnachmittag lag „Antrag zum Abbruch des Geschäftshauses und Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Nördlichen Hauptstraße 7“ erneut auf dem Ratstisch. Nun „entspricht der Bauantrag genau dem genehmigten Vorbescheid“, erklärte Obermüller. Das „verschmolzene“ Grundstück von Rixner reicht in L-Form vom Edeka-Markt in der Südlichen bis zum Sport Schlichtner in der Nördlichen Hauptstraße. Nicht davon betroffen sind die Ladenreihen bis hin zur Dorfschänke.
Der Neubau soll in Holzständerbauweise errichtet werden. Im südlichen Bereich des Erdgeschosses sei eine größere Büroeinheit mit 109 Quadratmetern vorgesehen und im ganzen Gebäude acht Wohnungen zwischen 67 und 100 Quadratmetern Wohnfläche. „Es sollen Mietwohnungen zu erträglichen Preisen werden“, so Obermüller, „vorzugsweise für die Bevölkerung aus dem Ort und Angestellte der umliegenden Firmen“. Insgesamt gebe es 33 Stellplätze, 19 davon in der Tiefgarage.
Münchner Bürohaus für Rottach?
Das beantragte Haus in Holzbauweise sei der erste Bauabschnitt von weiteren. Bauherr Rixner wolle baldmöglichst „von hinten nach vorne bauen“, so Obermüller. Kritisch gesehen wurde zum einen seinerzeit auch die Feuerwehrzufahrt. Doch für den Kreisbrandrat sei die Durchfahrtsbreite inzwischen ausreichend. Zum anderen war es die Belieferung von Edeka mit Lastkraftwagen. Doch auch dies sei möglich, ebenso eine Schneelagerfläche dort.
Das Gebäude mit einer Höhe von 6,60 Metern habe große Balkone und „viele Fensterflächen“, so Obermüller. 47 Prozent der Fassade seien verglast. Damit werde ebenso der Ortsplanungssatzung entsprochen, wie mit der Dachüberdeckung der Balkone. Diese verlange nun die künftige Satzung, wie Vize-Bürgermeister Josef Lang betonte, der die Sitzung leitete.
Ansonsten sei „baurechtlich alles in Ordnung“. Anders sah dies Jakob Appoltshauser (SPD). Wie bei einem Bürohaus in München empfinde er die Bauausführung. „Das kann ich überall hinstellen“. Dies sei kein „Bauernhofstil“, erwiderte Obermüller, sondern eben ein modernerer Stil. Da es aber der Gestaltungssatzung entspreche, genehmigte der Ortsplanungsausschuss mit einer Gegenstimme den Neubau im Ortszentrum.
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