Dafür verzichtet der Investor sogar freiwillig auf Geld. Laut Janssen könnte das gemeinsame Wohnen von Jung und Alt auch belebend für die Ortsmitte werden. Und es wird die Bildung von Ghettos verhindert.
Der neue Investor für das seit Jahren brachliegende Krankenhausgelände kommt auf die Stadt zu. So soll auf 50 Prozent der Baufläche ein Hotel im Drei- bis Vier-Sterne-Bereich entstehen, erklärt Janssen. „Also kein Luxus, sondern ein ordentliches und auch erschwingliches Hotel“, so Janssen zufrieden.
Mietpreise werden gedeckelt
Zudem werde das neue Gebäude nur fünf Geschosse bekommen und damit knapp vier Meter unter der Firsthöhe des ehemaligen Krankenhauses bleiben. „Aber nichtsdestotrotz bleibt es natürlich ein hohes Gebäude“, räumt Janssen ein. Auf den restlichen 50 Prozent der Baufläche sollen nun Wohnungen gebaut werden. Diese werden in drei Kategorien eingeteilt: Ein Drittel Familienwohnungen, ein Drittel Seniorenwohnungen und ein Drittel Eigentumswohnungen.
Damit soll laut Janssen verhindert werden, dass ein „Ghetto“ entsteht, also dass nur Familien bzw. nur Senioren in einem Gebäude wohnen. Diese generationenübergreifende Lösung könne laut Janssen auch ein Mittel sein, die Ortsmitte wieder mehr zu beleben. Der Mietpreis ist zudem bei den Wohnungen gedeckelt und verringert sich um zehn Prozent pro kindergeldberechtigtem Kind in der Familie. Außerdem liegt die Entscheidung bei der Stadt, wer für die Wohnungen letztlich den Zuschlag bekommt.
Investor verzichtet auf Geld
Sicherlich habe man bei dieser Lösung auf Geld verzichtet, gibt der Geschäftsführer der Residenzgruppe Bremen, Rolf Specht, zu. „Wenn man die höchste Rendite erzielen will, baut man nur Luxuswohnungen“, so Specht. Doch dieses Zusammenkommen von Jung und Alt sei ja gerade das spannende an dem Projekt. Man habe bereits gute Erfahrungen mit diesem Modell gemacht. Unter dem Namen „Generationenprojekt“ sei in Bremen ein ähnliches Projekt bereits umgesetzt worden.
Das Tegernseer Vorhaben habe allerdings noch keinen eigenen Namen. Hier schlägt Specht vor, dass Bürger sich an der Namensfindung beteiligen sollen. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir für den besten Vorschlag auch einen Preis ausloben werden“, so Specht.
Damit sich das Projekt gut in die Landschaft einfügt, hat man einem Architektenwettberwerb zugestimmt. Laut Specht lägen die Vorteile auf der Hand: „Bei einem Architekten, den man schon kennt, weiß man auch ungefähr, was man bekommt. So geben wir aber neuen und spontanen Ideen eine Chance.“ Der Baubeginn ist nach Specht bereits für das kommende Frühjahr geplant.
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