Kein Platz für die Kleinen

Das neue Kindergartenjahr hat vor wenigen Tagen begonnen. Leider nicht für alle: Denn in Holzkirchen sind Krippenplätze für die Ein- bis Dreijährigen gerade Mangelware. Und bis die Übergangslösung greift, dauert es noch.

In Holzkirchen fehlen Krippenplätze – noch ist keine endgültige Lösung gefunden

In Holzkirchen steht man vor einem Betreuungsproblem: Im Frühjahr wurde klar, dass heuer etwa 30 bis 40 Krippenplätze fehlen. Und das in der Marktgemeinde, in der derzeit insgesamt sieben Einrichtungen Gruppen für die Kleinsten anbieten. Aushelfen soll ein provisorischer Bau in der Frühlingsstraße.

Eine Machbarkeitsstudie für die Aufstellung der geplanten Holzparzellen ist nun durch. In Kürze soll der Auftrag dafür vergeben werden, damit so schnell wie möglich mit der Errichtung begonnen werden kann. Geplante Fertigstellung: Ende 2018.

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Nach einer endgültigen Lösung wird gesucht

Rund fünf Jahre müsse man dann wohl mit diesem Provisorium leben, schätzt Robert Haunschild, Geschäftsleiter im Holzkirchner Rathaus, dann soll eine endgültige Lösung her. Wie diese genau aussehen soll, steht noch nicht fest.
Haunschild könnte sich eine komplett neue Einrichtung im Stil des Kinderlands in der Erich-Kästner-Straße vorstellen – eine siebengruppige Kita mit Kindergarten, Krippe und Hort.

Die Gemeinde sieht sich hier in der Pflicht, hofft aber darauf, im Idealfall eine andere Lösung zu finden. „Wenn sich für die neue Einrichtung ein privater Träger finden würde, wäre die Gemeinde bestimmt nicht böse“, so der Geschäftsleiter.

Einige Eltern gingen wohl leer aus

Und wie sieht es aktuell aus? „Ich gehe davon aus, dass nicht alle Eltern, die einen Krippenplatz gesucht haben, auch einen bekommen haben“, bedauert Haunschild. Genaue Zahlen würden ihnen aber nicht vorliegen. Denn wie viele Familien am Ende ihr Kind bei einer Tagesmutter untergebracht oder eine andere Betreuungslösung gefunden haben, wird im Rathaus nicht erfasst.

Eingeklagt habe seines Wissens jedenfalls niemand einen Krippenplatz. Obwohl dies theoretisch möglich wäre: Seit dem 1. August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer unter Dreijährigen.

Otterfing springt ein

Mit dem Thema Betreuungsplätze für die Kleinsten hatte man auch in der Nachbargemeinde Otterfing in der Vergangenheit bereits zu kämpfen. „Der Bedarf schwankt von Jahr zu Jahr, oft ganz erheblich. Die genauen Zahlen erfährt man immer erst bei der Anmeldung im April – da wird es schwierig, bis September eine Lösung zu finden. Das ist keine besonders dankbare Aufgabe für eine Kommune“, so Markus Stark, Geschäftsleiter im Otterfinger Rathaus.

In diesem Jahr sieht es in Otterfing aber gut aus in Sachen Krippenplätze. Sogar so gut, dass man der Gemeinde Holzkirchen aushelfen konnte. „Im Haus für Kinder wurde eine zusätzliche Krippengruppe geschaffen. Da waren noch Plätze frei, die wir den Holzkirchner Eltern anbieten konnten“, berichtet Stark.

Für fünf Kinder aus der Marktgemeinde werden aktuell Plätze in der Krippengruppe im Haus für Kinder, das seit September von der AWO geführt wird, freigehalten. Zwei Holzkirchner Familien hätten sich auch bereits gemeldet, berichtet Kindergartenleiterin Petra Krüger. Die Gastplätze stehen ab Oktober zur Verfügung – und sind vorerst auf ein Jahr begrenzt. Danach werde man weitersehen, so Krüger.

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