Kein Speicherteich auf dem Wallberg

Die Wallberg-Rodelbahn soll sicherer und moderner werden. Aus diesem Grund wollen die Betreiber gefährliche Stellen auf der Rodelstrecke verbreitern und eine zusätzliche Beschneiung installieren.

Um die Schneekanonen mit Wasser versorgen zu können, soll, wie berichtet, ein Speicherteich erbaut werden. Vor allem die Position des 70 mal 20 Meter großen „Teiches“ ist den Rottachern ein Dorn im Auge. Das letzte Wort hat allerdings das Wasserwirtschaftsamt.

Die Gemeinde Rottach-Egern ist gegen einen Speicherteich zischen Panorama-Restaurant und Wallbergbahn
Franz Hafner (Archivbild) sprach sich gegen einen Speicherteich zwischen Panorama-Restaurant und Wallbergkircherl aus

Die Rodelbahn am Wallberg ist mit rund 6,5 Kilometern die längste Naturrodelbahn Deutschlands. Doch leider ist sie auch eine der gefährlichsten. Vertreter des ADAC stellten in den vergangenen beiden Jahren Sicherheitsmängel auf der Strecke fest.

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Dessen sind sich auch die Betreiber bewusst und planen daher umfangreiche Nachbesserungen. Zum einen sollen gefährliche Stellen auf der Rodelstrecke verbreitert, zum anderen die Beschneiung ausgeweitet werden. Nachdem das Thema vor einigen Wochen bereits auf der Tagesordnung des Kreuther Gemeinderates stand, waren nun die Rottacher Räte an der Reihe.

Dass die Stecke sicherer werden muss, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider bezeichnete das im Mai sogar als „ein absolutes Muss“. Damit das Ziel erreicht werden kann, braucht es eine zusätzliche Beschneiung. Insgesamt 17 neue Beschneiungspunkte sollen entlang der Strecke entstehen.

Neuer Speicherteich für Beschneiung

Den nötigen Wasserbedarf will man über einen Speicherteich decken. „Der Teich wird nicht größer ausfallen als ein etwas größer dimensionierter Gartenteich“, betonte der Geschäftsführer der Wallbergbahnen Peter Lorenz vor wenigen Wochen.

Nach heutigem Stand soll der „Teich“ jedoch eine Länge von 70 Metern und eine Breite von 20 Metern aufweisen. Dabei wird er fast drei Meter tief. „Das ist dann doch größer wie ein herkömmlicher Gartenteich, aber im Vergleich zu anderen Speicherseen eher klein“, so Andreas Holderer vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim auf Nachfrage. Geht es nach den Betreibern, soll dieser zwischen Panorama-Restaurant und Wallbergkircherl entstehen. Als Ausgleich dafür verschwindet der Setzberglift.

Auf dem Wallberg soll ein Speicherteich entstehen, entweder auf dem Bergrücken neben der Bahn oder in der Senke am Wallberghaus
Am Wallberg soll ein Speicherteich entstehen: Rottach bevorzugt die Senke hinter dem Wallberghaus

Doch mit der Lage ist die Gemeinde Rottach-Egern nicht einverstanden, das wurde in der Sitzung des Rottacher Gemeinderates am vergangenen Dienstag deutlich. Dazu Gemeinderat Jose Lang (CSU) auf der Sitzung am vergangenen Dienstag:

„Ich begrüße es, dass die Bahn sicherer werden soll, ich bin aber dagegen, auf einem Bergrücken einen Speicherteich zu errichten.“

Er und andere Gemeinderäte befürchten, dass der Teich über die Sommermonate nur sehr schwach gefüllt sein wird und sich eine unansehnliche Brühe bildet. Wasser dort hochzupumpen, sei auch aus energetischer Sicht wenig sinnvoll, so Lang weiter. Daher machte auch Andreas Erlacher (Freie Wähler) klar, dass diese Position für ihn nicht infrage komme.

Die Gemeinde Rottach-Egern bevorzugt hingegen eine andere Variante. „Wir sind für einen Speicherteich unten in der Senke an der ehemaligen Talstation des Kircherlhangliftes“, so Bürgermeister Franz Hafner gestern auf Nachfrage. Dort könne man auch eine natürliche Quelle leichter hinführen, so Josef Lang weiter. Aus diesem Grund sprach sich die Gemeinde Rottach-Egern einstimmig für die Lage am Fuß des Hangs aus.

Gemeinde hat nicht das letzte Wort

Entscheidend ist dieses Votum allerdings nicht, denn das letzte Wort haben andere Behörden. „Es handelt sich hier um ein wasserrechtliches Verfahren, bei dem die Gemeinde nur eine Stellungnahme abgeben kann“, erläutert der Leiter des Rottacher Bauamtes Walter Hübsch. Die Einwände der Gemeinde würden aber sicherlich zur Kenntnis genommen, so Hübsch weiter.

„Wir haben den Standort auf dem Bergrücken geprüft und für wasserrechtlich machbar erachtet. Ein anderer Standort ist uns derzeit nicht bekannt“, betont Andreas Holderer vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Sollte dieser aber gewünscht sein, werde man das natürlich auch prüfen.

Die Stellungnahmen der Gemeinde und des Wasserwirtschaftsamtes sammelt schließlich das Landratsamt in Miesbach. „Je nach dem, für wie gewichtig man die Einwände der Gemeinde dort erachtet, wird man den Wallbergbahnen nahelegen, von dem Standort zwischen Wallbergbahn und Panorma-Restaurant Abstand zu nehmen, oder nicht“, so Holderer abschließend. Eine abschließende Entscheidung, wo der Speicherteich letztlich entstehen soll, fällt somit erst in den kommenden Wochen.

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