Auch die Planungen für ein Sporthotel in der Hirschbergstraße kommen nicht voran. Steht nun das nächste Großprojekt auf der Kippe?
Ein Sporthotel für Bad Wiessee, so lautet die Vision, die der Rottacher Architekt Florian Erhardt und Hans-Peter Völmicke von der Capital-Forum AG vor einem Jahr im Wiesseer Gemeinderat vorstellten. Ein Vier-Sterne-Sport- und Seminarhotel mit über 6.000 Quadratmetern Geschossfläche und 85 Zimmern. Entstehen soll es in der Hirschbergstraße.
Das Grundstück befindet sich derzeit im Besitz einer Münchner Bank, die mit der Capital-Forum AG mit Sitz in München und Tegernsee einen Optionsvertrag geschlossen hat. Die Capital-Forum wird das Hotel aber nicht selbst bauen, sondern ein Konzept im Sinne der Gemeinde entwickeln und einen Investor suchen.
Geldgeber verunsichert
Eigentlich wollte man diesen bereits im Laufe des Jahres präsentieren und so schnell wie möglich mit dem Bau beginnen. Einen rechtskräftigen Bebauungsplan hat die Gemeinde bereits verabschiedet. Doch die Investorensuche stockt. Mögliche Interessenten sind verunsichert. „Wir sind in Gesprächen mit Investoren. Momentan ist das aber schwierig. Alles wartet, was auf den Arealen des Jodbades und der ehemaligen Spielbank passiert“, erklärt Hans-Peter Völmicke von der Capital-Forum AG.
In Sachen Therme ist aber vieles noch unklar. Noch bis Ende des Jahres hofft Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block), dem Gemeinderat von Bad Wiessee drei Investoren für das 120-Millionen-Projekt vorstellen zu können. Die Opposition dagegen sieht kein Licht am Investoren-Himmel. Und auch auf ein tragfähiges Konzept für die Nutzung des ehemaligen Spielbankgrundstücks gibt es derzeit nicht.
Und das schreckt wiederum andere Geldgeber davon ab, in Bad Wiessee zu investieren. Unklarheit bei diesen Projekten fördere die Entscheidungsbereitschaft von Investoren nicht gerade, so Völlmicke weiter. Also verzögert sich auch das geplante Sporthotel in der Hirschbergstraße weiter. Einen Zusammenhang zwischen den stockenden Planungen auf dem Jodbadareal und den Problemen bei der Realisierung des Sporthotels kann der Wiesseer Geschäftsleiter Michael Herrmann indes nicht erkennen.
„Grundsätzlich sehe ich hier keine Kausalität. Das Sporthotel bedient eine ganz andere Zielgruppe als die Projekte am Jodbad und dem ehemaligen Spielbankgelände“, sagt Herrmann. Potenzielle Geldgeber sehen das offenbar anders, wie Völlmicke betont. Er will an dem derzeitigen Konzept für das Sporthotel festhalten und hofft, bald einen Interessenten präsentieren zu können. „Es wäre schön, wenn ein Sporthotel in dieser Form kommen würde“, betont auch Geschäftsleiter Michael Herrmann. Stocken die Planungen jedoch auch in den nächsten Monaten, steht dieses ambitionierte Großprojekt in Bad Wiessee vor dem Aus.
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