(Keine) Liftkarte für heimische Skigebiete

Eine Liftkarte für alle Skigebiete im Tegernseer Tal? Vor allem die Mitglieder der heimischen Skiclubs nutzen das Angebot. Sie bekommen die “Tegernseer Talkarte” zu vergünstigten Konditionen. Mit dem Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee fehlt aber gerade das größte Skiressort in diesem Verbund.

Will man auch hier eine Saisonkarte für die ganze Familie, bleibt nur die Alpen Plus Karte. Eine einzelne Jahreskarte nur für den Spitzingsee gibt es nicht.

Vor allem für Kinder ist die Tegernseer Tal Karte gedacht
Vor allem für Kinder ist die Saisonkarte Tegernseer Tal gedacht

Die Überlegungen zu einer gemeinsamen Liftkarte für alle Ski-Club Kinder im Tegernseer Tal reichen schon eine ganze Weile zurück. Mitte der 90er Jahre machten sich Toni Schwinghammer vom Skiclub Kreuth und Albert Meier vom Skiclub Rottach-Egern Gedanken. Eine Karte für alle Lifte im Tal, ein Preis und die Gelegenheit nach der Schule schnell noch zum Skifahren zu gehen.

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Eine Vereinbarung von der letztlich auch die Liftbetreiber profitieren, so die Initiatoren. Trotz allem schwang am Anfang eine gehörige Portion Skepsis mit: die Interessen aller Beteiligter unter einen Hut bringen und gleichzeitig einen fairen Preis erzielen, schien nur schwer zu erreichen.

Die Rufe werden erhört

Im Herbst 1996 wurde, auf einem Treffen in der Tegernseer Schießstätte, dann aber Nägeln mit Köpfen gemacht und die Saisonkarte Tegernseer Tal war geboren. Seitdem können Skiclubmitglieder am Ödberg (Gmund), Sonnenbichl (Bad Wiessee), Hirschberg, Kirchberg (beide Kreuth) und Wallberg (Rottach-Egern) zu vergünstigten Konditionen Skifahren.

Die Einzel-oder Familienkarten können über die Vereine auch für diese Saison wieder bestellt werden. Kinder und Jugendliche bis Jahrgang 1995 zahlen 140 Euro, Erwachsene 170 Euro. Die Familienkarte mit einem Kind kostet 330 Euro, mit zwei oder mehr Kindern insgesamt 380 Euro. Pro Tag darf zudem nur eines der teilnehmenden Gebiete genutzt werden.

Am Ende der Saison wird dann Bilanz über die Nutzung gezogen und die Einnahmen durch den Kartenverkauf unter den Liftbetreiber aufgeteilt. Wurde am Hirschberg mehr gefahren wie am Kirchberg, bekommt der Hirschbergbetreiber am Ende auch mehr Geld.

Spitzinggebiet nicht dabei

Das Manko aus der Sicht vieler Skiclubmitglieder: Das Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee sucht man vergeblich in diesem Verbund. Das war schon 1996 so, als die Tegernseer Tal Karte ins Leben gerufen wurde. Übergangsweise gab es eine Zusatzkarte auch für die Spitzingseebahnen, die Skiclubmitglieder dazu erwerben konnten.

Das Spitzingseegebiet ist in dem Verbund nicht vertreten
Das Spitzingseegebiet ist in dem Verbund nicht vertreten.

Doch seit vier Jahren ist auch das nicht mehr möglich. „Abrechnungstechnisch ist das sehr schwierig und nicht mit den Modalitäten des Alpen Plus Verbundes zu vereinbaren“, erklärt Alpen Plus Pressesprecherin Antonia Asenstorfer.

„Es wäre schon schön, wenn der Spitzingsee noch dabei wäre, das geht aber wohl leider nicht mehr“, betont auch Albert Meier vom Skiclub Rottach-Egern. Auch die unterschiedlichen technischen Rahmenbedingungen seien dabei ein Hindernis. Während man am Spitzingsee auf ein elektronisches Chipkartensystem setzt, wird gerade in den kleineren Skigebieten rund um den Tegernsee noch manuell abgeknippst, wie Toni Schwinghammer vom SC Kreuth erklärt:

Ein solches Chipsystem würde bis zu 100.000 Euro kosten, das ist für einen kleinen Liftbetreiber nicht zu finanzieren.

Will man eine Jahreskarte für den Spitzingsee, bleibt somit nur die Alpen Plus Karte. Man unterstütze die Trainer und die Kaderfahrer hier mit vergünstigten Konditionen, erklärt Sprecherin Asenstorfer. Will man jedoch einen Saisonpass für die ganze Familie, gelten die aktuellen Standardtarife des Alpen Plus Verbundes.

So werden beispielsweise beim Tarif „Classic“ für beide Elternteile und alle eigenen Kinder bis einschließlich 15 Jahre insgesamt 720 Euro fällig. Damit kann man zwar in allen fünf Alpen Plus Wintersportgebieten Brauneck-Wegscheid, Spitzingsee-Tegernsee, Skiparadies Sudelfeld, Zahmer Kaiser und Wallberg die ganze Saison fahren. Eine einzelne Saisonkarte, die nur für das Spitzingsee-Gebiet gilt, gibt es jedoch nicht.

Will man eine Saisonkarte für das Spitzingsee Gebiet bliebt nur die Alpen Plus Karte als Möglichkeit
Will man eine Saisonkarte für das Spitzingsee Gebiet bliebt nur die komplette Alpen Plus Karte als Möglichkeit

Entscheidet sich eine Skiclub-Familie mit zwei Kindern also sowohl für eine Tegernseer Tal – als auch für eine Alpen Plus Karte, laufen die Kosten pro Saison mit über 1.000 Euro horrend. Vielen ist das zu teuer, da sie die Alpen Plus Gebiete außerhalb des Landkreises nicht oft nutzen können.

Und so wünschen sich nicht wenige Einheimische, dass auch das Spitzingsee-Gebiet wieder in den Verbund der Tegernseer Tal Karte integriert wird. In dieser Saison wird das aber, laut den Verantwortlichen, nicht mehr möglich sein.

Alpen Plus Pressesprecherin Antonia Asenstorfer erteilt einer erneuten Kooperation mit der Tegernseer Tal Karte in den kommenden Jahren aber zumindest keine kategorische Absage:

Wenn die Verantwortlichen der Skiclubs und die Liftbetreiber an uns herantreten, werden wir uns das anhören.

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