Keine Radler im Rottacher Kurpark

Keine Radler im Kurpark, so die eindeutige Meinung des Rottacher Gemeinderates. Im Sinne eines durchgängigen Seerundweges und der Sicherheit wollte der Bürgermeister den Max-Josef-Weg für Radler freigeben.

Sein Gemeinderat machte ihm jedoch ein Strich durch die Rechnung: „Ich halte es für falsch und richtig gefährlich”, so FWG-Rätin Gabriele Schultes-Jaskolla.

Der Max-Josef-Weg führt zum Rottacher Kurpark.
Der Max-Josef-Weg führt zum Rottacher Kurpark.

Vor mehr als einem Jahr wurde am Ringsee der neue Radrundweg um den See eröffnet. Mit diesem neu gebauten Teilstück, so hieß es damals, sei nun endlich ein Gefahrenschwerpunkt beseitigt.

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Gehweg für Radler freigeben

Ähnliches hatten die Verantwortlichen nun auch in Rottach-Egern vor, wenn auch nicht in solch einem Umfang. Die Idee: Radfahrer sollte erlaubt werden, die Gehwege zu benutzten, die sich zwischen der Schwaighof-Anlage und dem Kurpark befinden.

Gemeint sind hier hauptsächlich die Rottach-Brücke sowie der Max-Josef-Weg, der am Warmbad entlang in Richtung Kurpark verläuft. Wie in anderen Gemeinden auch schon, wollte man das Radfahren hier nur erlauben und keinen extra Radweg anlegen.

„Ich warne davor, hier einen abgetrennten Radweg einzurichten. Gerade die gemeinsame Nutzung sorgt für mehr gegenseitige Rücksichtnahme“, zeigt sich Bürgermeister Franz Hafner überzeugt. Der Sinn dieser Maßnahme sei es, die Engstelle beim Einbiegen in die Seestraße zu entschärfen. Besonders mit Kindern sei das Abbiegen hier sehr gefährlich.

Rasend durch den Kurpark

Die meisten der Rottacher Gemeinderäte waren von der Lösung allerdings nicht überzeugt. So betonte beispielsweise Jakob Appoltshauser (SPD), dass der Kurpark für ihn eine Ruhezone sei, in der Radler nichts zu suchen hätten. „Die würden da nur so durchrasen. Das sehe ich überhaupt nicht ein. Die Seestraße ist breit genug.“

Unterstützung erhielt er auch von Gabriele Schultes-Jaskolla (FWG). Sie werde dieser Maßnahme auf keinen Fall zustimmen, da sie es als falsch und gefährlich erachte. „Diese Lösung ist gefährlicher, als wenn die Radfahrer in die Seestraße einbiegen“, so die Rätin von den Freien Wählern.

Entscheidung an Realität vorbei

Auch die beiden Bürgermeisterkandidaten Christian Köck (CSU) und Hermann Ulbricht (FWG) argumentierten gegen eine Freigabe für Radfahrer, die Gehwege benutzen dürfen. Sich somit einer breiten Mehrheit gegenüberstehend, resignierte der Bürgermeister. „Dann können wir jetzt abstimmen, oder?“, meint Hafner.

Mit nur vier Stimmen dafür wurde der Antrag schließlich abgelehnt. An den bestehenden Verhältnissen am Seeforum ändert das hingegen wenig. Schon jetzt benutzen die meisten Radfahrer die Abkürzung über den Max-Josef-Weg und durch den Kurpark. Und so lange niemand diesen Umstand kontrolliert, wird das wohl auch in Zukunft so bleiben.

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