Keine Auffangsäcke für Pferdekot

Der Pferdemist auf Rottachs Strassen erhitzt die Gemüter. Doch nach dem Willen des Gemeinderates soll wieder Ruhe herrschen an der Mist-Front.

Der Antrag eines Bürgers auf verpflichtende Bestückung der Pferdekutschen mit “Kotwindeln” – nach Vorbild der Städte Innsbruck und Salzburg – wurde einstimmig abgelehnt.

Solche Auffangsäcke wie im schweizerischen Interlaken soll es in Rottach-Egern nicht geben. Quelle: Jungfrauzeitung

Bürgermeister Franz Hafner: “Wir sind eine Landgemeinde. Nicht vergleichbar mit Salzburg und Innsbruck. Und bei uns müssen die Straßen auch von Rindern und Pferden benutzt werden dürfen.”

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Als Problemstellen hatte der Antragsteller die Trinisstraße, den Roßwandweg sowie die Weißachaustraße ausgemacht. Vor allem am Wochenende sei der Zustand wegen der fortlaufenden Verschmutzung für Touristen und Einheimische eine Zumutung. Die Lösung: Alle Kutschenpferde sollten einen sogenannten Auffangssack für den Kot benutzen. “Das klappt auch in anderen Gemeinden”.

Für die Gemeinderatsmitglieder eine absurde Vorstellung. Toni Maier (CSU), selber Landwirt und Kutschenbetreiber, brachte die Ablehnung auf den Punkt:

Ich bin selbst Betroffener und muss sagen, dass die Leute die die Kutschen fahren, alles aktive Landwirte sind. Wir sorgen dafür, dass unsere Kulturlandschaft so bleibt wie Sie bestimmt auch der Antragssteller weiter haben möchte.

Der Vorschlag, sich selber um den Kot zu kümmern, ist nicht umsetzbar. Denn wenn die Pferde unterwegs scheißen, kann ich nichts machen. Und die Idee mit den Auffangbecken ist für mich ein Witz.

Auch für Hafner kommt eine Auffangbecken-Lösung nicht in Betracht. Wichtige Fragen für eine Gemeinde wie Rottach-Egern müssten in dem Fall beantwortet werden: Was wäre am Rosstag? Oder beim Pferdeschlittenrennen? Muss zukünftig jeder Hund einen Korb für den eigenen Kot hinter sich herziehen? Und was machen die Bauern mit ihren Kühen beim Almabtrieb?

Einzig bei den Aufstellflächen der Pferdekutscher, wie beispielsweise am Gsotthaber Hof, sollen die Betreiber verstärkt darauf achten, die Hinterlassenschaften zukünftig zu beseitigen.

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