Keine Wohnungen für sozial Schwache

Es ist der zweite Bauantrag der Matho GmbH. Nach Asylwohnungen wollte der Privat-Investor nun bezahlbaren Wohnungen für einkommensschwache Mitbürger in Waakirchen schaffen. Doch leider hatte er die Rechnung ohne den Gemeinderat gemacht.

Fläche auf der 2 Wohngebäude und eine Begegnungsstätte entstehen soll
Die Wiese bleibt. Hier entstehen vorerst keine zwei Wohngebäude samt Begegnungsstätte.

Ursprünglich plante die Matho GmbH eine „Asylanlage“ in Piesenkam. Da der Freistaat solche Unterkünfte aber finanziell nicht mehr unterstützt, änderte die Münchner Firma ihre Pläne. Sie zog ihren Bauantrag zurück und reichte einen neuen ein. Auf dem Grundstück im Prof.-Schlösser-Weg in Schaftlach im Ortsteil Piesenkam sollten nun zwei Wohngebäude mit insgesamt 14 Wohneinheiten entstehen, die nicht mehr nur für „Asylbewerber“, sondern auch für einkommensschwache Mitbürger und anerkannte Asylbewerber gedacht waren.

Aus einem Schreiben des Miesbacher Anwalts Dirk Thelemann, das die Matho GmbH der Gemeinde im Juni zusammen mit dem neuen Bauantrag mitgeschickt hatte, ging hervor, dass das Projekt “auf keinen Fall in Konkurrenz” zu den von der Gemeinde gebauten Wohnungen am Buchkogl in Schaftlach stehen solle.

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Dort baut die Gemeinde Waakirchen nämlich gerade acht rollstuhlgerechte und barrierefreie Sozialwohnungen mit je 52 Quadratmetern. Mit dem neu gegründeten Kommunalunternehmen (KU) schloss sie dafür einen Mietvertrag auf zehn Jahre ab. Der Chef des Kommunalunternehmens, Andreas Hagleitner, äußerte damals: “Wir sollten uns vor Augen führen, dass dank des Kommunalunternehmens kein Privatmann an dem Bau verdient.“

Entweder miteinand` oder gar nicht

Und auch dieses Mal scheitert der Privat-Investor am Waakirchner Gemeinderat. Einstimmig lehnen die Ratsmitglieder seinen Bauantrag für bezahlbare Mietwohnungen ab. Noch in der letzten Gemeinderatssitzung versprach Bürgermeister Sepp Hartl, der ein Sozialprojekt grundsätzlich begrüßt, die baurechtliche Situation prüfen zu lassen und das im Außenbereich liegende Grundstück zu besichtigen. Auch mit Baudirektor Christoph Reichel habe er bereits gesprochen. „Für mich hat sich nichts geändert“, erklärt er gestern und fügt hinzu: “Entweder wir machen das im Gemeindegebiet oder gar nicht.“

Zustimmung fand er beim dritten Bürgermeister Rudolf Reber: „Wir versuchen, den Bürgern zu helfen, aber in diesem Fall handelt es sich um ein im Außenbereich liegendes Grundstück.” Bei einer Zustimmung würden einfach Baulücken entstehen. „Wir brauchen eine Lösung für alle, und nicht für einen Einzelnen.“

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