Kinderarbeit gegen Kinderarbeit

Laut Unicef müssen weltweit 168 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Heute ist internationaler Tag gegen Kinderarbeit und die Klasse 7a des Gymnasiums Tegernsee hat mit einem besonderen Projekt darauf aufmerksam gemacht.

Schüler des Gymnasiums Tegernsee putzen Passanten für einen guten Zweck die Schuhe.
Schüler des Gymnasiums Tegernsee putzen Passanten für einen guten Zweck die Schuhe.

Der heutige Welttag gegen Kinderarbeit soll auf die dramatischen Arbeitsbedingungen vieler Millionen Kinder aufmerksam machen. Die Schüler der Klasse 7a des Tegernseer Gymnasiums hatten im Deutschunterricht bei ihrer Lehrerin Regina Heimbeck eine Lektüre über genau dieses Problem gelesen und waren schockiert. Deshalb haben sie entschieden, etwas zu tun – und gestalteten Plakate.

Mit Schuhe putzen Geld verdienen?

Doch das war nicht alles: Gestern boten die Schülerinnen und Schüler in Tegernsee ihre Dienste als Schuhputzer an und sammelten Spenden für den Verein „Terre des Hommes“, der sich gegen die Ausbeutung von Kindern einsetzt. Sozusagen „Kinderarbeit gegen Kinderarbeit“. Dabei gingen die Jugendlichen auf Passanten zu, klärten sie über ihr Projekt auf und boten ihnen den Schuhputz-Service an.

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Die Reaktionen fielen laut den Schülern aber unterschiedlich aus: „Am Anfang haben uns die Leute eher abgewimmelt, manche sind auch skeptisch. Aber viele reagieren auch interessiert und loben uns für unser Engagement.“ Die Meisten spendeten aber gleich Geld, ohne sich ihre Schuhe putzen zu lassen. Manche hätten es dennoch ausprobiert und damit den Schülern eine besondere Erfahrung beschert:

Es ist schon ein komisches Gefühl, sich da auf den Boden zu knien und fremden Leuten die Schuhe zu putzen. Das macht das Problem der Kinderarbeit viel realer.

Die Schüler sind insgesamt begeistert von diesem Projekt, es sei interessant und viel besser als normaler Unterricht. Auch Lehrerin Heimbeck ist stolz auf das Engagement ihrer Schüler, sie seien wirklich fleißig. „Aber meine Schüler haben das ja jetzt nur eine Stunde gemacht, andere Kinder, beispielsweise in Südamerika, machen das täglich, um überhaupt ein wenig Geld zu verdienen.“

Doch das Projekt scheint sich gelohnt zu haben: Die Sparbüchsen in den Händen der Jugendlichen klimpern laut und die Beteiligten freuen sich, dass sie zum internationalen Tag gegen Kinderarbeit zumindest mit einer Spende etwas gegen das dramatische Problem tun können.

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