Kindergarten bekommt Container

120 Kinder beherbergt der katholische Kindergarten St. Josef schon. Doch im Herbst reicht das Platzangebot nicht mehr, da eine sechste Gruppe installiert wird. Für eine kurzfristige Lösung bleibt nur eine mobile Einheit. Mieten oder kaufen war die Frage, die sich zuletzt im Gemeinderat stellte.

Rottach will mit einem Container im Kindergarten St. Josef die vermehrten Anmeldungen stemmen.

Erst kürzlich wurde der Kindergarten St. Josef saniert. Er bekam eine neue Küche und eine energetische Sanierung. Bislang werden an der Kißlingerstraße fünf Gruppen betreut. Die Gemeinde beteiligt sich im Rahmen einer Defizitvereinbarung von 50 Prozent auch an den laufenden Betriebskosten. Ebenso die Gemeinde Kreuth, die auch Kinder nach Rottach-Egern schickt. Doch nun zeigt sich, dass angesichts der Geburtenrate mehr Plätze für Kinder gebraucht werden.

Abhilfe soll eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes in Firstrichtung evangelischer Kirche schaffen. Laut Bürgermeister Christian Köck (CSU) würde der sogenannte Turnraum mit einem Flachdach und einem Anbau versehen werden, um künftig Platz für eine sechste Kindergruppe zu haben. „Wir müssen jetzt schon reagieren, da wir so viele Anmeldungen haben“.

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Kindergartenanbau noch in der Planungsphase

Da hier aber die Gemeinde Partner der Kirche sei und der geplante Anbau erst noch vom Ordinariat genehmigt werden müsse, könnte dies „noch Jahre dauern“, argwöhnte Josef Lang (CSU), „daher wäre ein Container eine gute Übergangslösung“. Die Aufstockung von Kindergartenplätzen schreibe auch der Gesetzgeber vor, so Köck. Bisher beherberge der Kindergarten St. Josef schon 120 Kinder.

Da aber die „bauliche Veränderung in der Kürze der Zeit“ nicht machbar sei, soll nun laut Köck die Phase „temporär mit einer mobilen Einheit“ überbrückt werden. Sie werde auf der Südseite des Kindergartengeländes aufgestellt und sanitär mit dem bestehenden Gebäude verbunden. Zudem sollen die Kinder den Spielplatz mitbenutzen können und über das Stammgebäude verpflegt werden. Der evangelische Pfarrer Martin Weber sei über das Vorhaben informiert worden. Weder Kreuth als Partnergemeinde noch Weber hätten Einwände vorgebracht.

Kirchenverwaltung sucht Erzieherin

Die Frage stelle sich nun, so Köck, „wollen wir diese Einheit mieten oder kaufen“. Dies wurde allerdings im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung diskutiert, „weil es da um Zahlen, Angebote und Auftragsvergabe geht“. Die Ausschreibung werde in der kommenden Woche gestartet, verriet Köck auf Nachfrage. Geschäftsleiter Gerhard Hofmann versicherte, dass wegen der mobilen Einheit, die genau dort reinpasse, „kein Baum fliegen muss“. Allein der Zugang müsse noch bei einem Ortstermin am Montag geklärt werden. Die Einheit biete einen Sanitärbereich und einen großen Gruppenbereich mit Glasflächen nach Süden.

Einziehen soll die sechste Gruppe laut Köck mit Beginn des neuen Schuljahres. Was der Kirchenverwaltung allerdings noch fehle, sei eine Erzieherin. Ihr könne aber eine Wohnung angeboten werden. Mit diesem „Faustpfand“ würde vielleicht eine Entscheidung für Rottach leichter fallen, „bei uns einzusteigen“, hoffte Köck. „Es ist doch schön, dass wir so viele Kinder haben und den Kindergarten erweitern müssen“, meinte Alexandra Wurmser (CSU), „das machen wir doch selbstverständlich sehr gerne“. Einstimmig folgte ihr der Gemeinderat.

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