Kitzrettung – Drohnen verhindern Mähtod

Immer wieder werden Wildtiere beim Mähen verletzt oder getötet. Die Miesbacher Kreisgruppe des Bayerischen Jagdverbandes will genau das mit Wärmebilddrohnen verhindern.

Immer wieder sterben Kitze, wenn die Felder gemäht werden. / Quelle: unsplash/Vincent van Zalinge

“Sie rufen an! Wir fliegen an!” So titelt die Kreisgruppe Miesbach des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) ihren aktuellen Flyer. Denn die Kitzrettungssaison 2023 ist gestartet. Die ersten Kitze sind geboren und die ersten Wiesen sind gemäht. Um unnötiges Tierleid zu vermeiden, ist die BJV Kreisgruppe Miesbach auch in diesem Jahr wieder mit ihren Wärmebilddrohnen im Einsatz. Die Kitzrettung dient dabei gleichzeitig zur Vermeidung von Botulismus – einer gefährlichen Vergiftung. Denn in Mahd, die durch einen Tierkadaver verunreinigt wird, können sich bei der Herstellung von Silos Toxine bilden. Bei den dabei entstehenden Botulinumtoxinen handelt es sich, so der Jagdverband, um ein geruchsloses und hochpotentes Nervengift. Für Mensch und Tier ist es bereits in geringen Mengen tödlich. Die Kreisgruppe betont:

So besteht nach dem Vermähen des Wildtieres eine Gefahr, die für Weidetiere tödlich enden kann.

Aktuell hat die BJV Kreisgruppe Miesbach zwei eigens zur Wildtierrettung angeschaffte Drohnen mit Wärmebildtechnik sowie eine weitere Drohne vom Tierschutzverein Tegernseer Tal e. V. zur Verfügung. Die seien mit zusätzlichen Akkus und externen Bildschirmen ausgestattet.

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So funktioniert die Rettungsaktion:

Den Ablauf einer Wildtierrettung kann man sich folgendermaßen vorstellen: Der Landwirt setzt sich mit seinem Jagdpächter in Verbindung und informiert diesen, dass er sein Feld mähen will. Einen Tag vor der Aktion – lieber mit mehr Vorlauf – meldet sich der Landwirt oder eben der Jagdpächter bei der Wildtierrettung der Kreisgruppe in Miesbach. “Hierbei ist es wichtig, dass der Landwirt folgende Informationen bereithält: seine Kontaktdaten, Datum und Uhrzeit der Mahd, die Größe der abzusuchenden Fläche und der Treffpunkt mit der Wildtierrettung am entsprechenden Morgen”, informiert der Jagdverband. Geflogen werden kann täglich zwischen vier und acht Uhr — da sich der Boden ansonsten zu sehr aufheizt und die Wärmebildtechnik dann nicht gut funktioniert.

Sollte die Kreisgruppe mehr Anfragen als Kapazitäten haben, zählt die Reihenfolge der Anmeldungen. Interessierte Landwirte und Jägerinnen können sich also vorab für Informationen unter der angegebenen Rufnummer melden. Die BJV Kreisgruppe Miesbach stellt übrigens auch Helferteams bei Wildunfällen zur Verfügung. Etwa bei einer Gaiß, die Junge führt. Dabei suchen Drohnenpilot und Helfer ein eingegrenztes Gebiet ab, um verwaiste Kitze zu finden und zu bergen.

Die Nummer, um die Wildtierrettung zu starten: 01523 137 90 44.

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