“Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden”

Gestern Abend ist der Traum für den TSV Bad Wiessee geplatzt. 2:0 haben die Kicker von der Hagngasse gegen den SV Warngau verloren. Damit haben sie die große Chance verpasst, nach dem Aufstieg im letzten Jahr den direkten Durchmarsch in die Kreisklasse zu erreichen.

Die Zuschauer sahen auf dem Platz in Finsterwald ein kampfbetontes Spiel, das für einen Wiesseer sogar im Krankenhaus endete.

Die Defensivreihen bestimmten weite Teile des Spiels
Die Defensive bestimmte weite Teile des Spiels

TSV Bad Wiessee gegen den SV Warngau. Zwei A-Klassen-Zweite kämpfen um das Recht im Relegationsspiel gegen Wolfratshausen, die Chance zu bekommen, in die Kreislasse aufzusteigen. Man erwartete also zwei Teams auf Augenhöhe. Und das spiegelte das gestrige Spiel am Ende auch wider.

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Starke Defensivreihen

Beide Mannschaften zeigten gleich zu Beginn, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Die Anfangsphase war allerdings geprägt von Mittelfeldgeplänkel, in dem die Warngauer jedoch mit längerer Spieldauer die Hoheit übernahmen.

Torchancen waren auf beiden Seiten allerdings Mangelware. Einzig durch einen der unzähligen Freistöße kamen die Mannen von Stefan Jacobs und Marcus Dürnegger mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Doch auch hier standen die Defensivreihen meist sicher.

„Ich habe meine Mannschaft natürlich auf das Spiel vorbereitet. Jeder kannte seinen Gegenspieler und war auf ihn eingestellt“, so Warngaus Cheftrainer Marcus Dürnegger. Wiessees Trainer Stefan Jacob konnte dem nur zustimmen: „Die Defensivreihen waren heute sehr stark.“

Marcus Mehmel flankt scharf in den Strafraum
Marcus Mehmel flankt scharf in den Strafraum

Erst in der 32. Minute wurde es richtig gefährlich. Wiessees Außenstürmer Marcus Mehmel setzte sich nach einem Pass auf rechts durch und brachte den Ball scharf in den 16er der Warngauer, wo Fabian Pavlakovich nur knapp verpasste.

Wie durch die Torchance aufgeweckt, nutzte nun auch Warngau den einen oder anderen Schnitzer in der stark ersatzgeschwächten Wiesseer Hintermannschaft aus, ließ jedoch die Präzision im Abschluss vermissen.

Doppelchance zur Führung

Kurz vor der Halbzeit folgte dann noch der Höhepunkt der ersten Hälfte. Erst vereitelte ein Warngauer Abwehrspieler das 1:0 für Bad Wiessee und spitzelte den Ball noch so eben vor dem herannahenden Mehmel ins Toraus.

Die anschließende Ecke hielt dann zwei hundertprozentige Chancen für Wiessee parat: zunächst setzt sich Robert Heilmann im Kopfballduell durch, verfehlt das Tor jedoch um nur Zentimeter und setzt den Ball an den Pfosten. Der darauffolgende Abpraller überraschte Christoph Tack dann jedoch an der Fünfer-Linie, sodass er den Ball über das leere Tor schlug. „Hätte Wiessee da das Tor gemacht, wäre es vielleicht anders ausgegangen“, gestand Dürnegger nach dem Spiel.

Führungstor kurz nach der Halbzeit

Und so fand der Warngauer Trainer in der Halbzeit wohl auch die richtigen Worte, um seine Mannschaft weiter zu motivieren. Gleich nach der Pause machte Warngau Druck auf das Wiesseer Tor und hatte in der 62. Minute dann auch Erfolg.

Nach einem langen Freistoß setzte sich Martin Woehl im Strafraum durch und nickte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Wiessees Trainer Jacobs reagierte sofort und wechselte offensiv ein. Es entwickelte sich nun eine hitzige Partie, in der gerade Warngau am Rande der Legalität agierte und dafür auch die eine oder andere Gelbe Karte kassierte.

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Wenige Minuten nach dem Gegentor kam für Wiessee jedoch der nächste Rückschlag. Marcus Mehmel knickte in der 60. Minute unglücklich um und musste vom Platz getragen werden. Im Krankenhaus kam dann am Abend die Entwarnung: es ist nichts gebrochen.

Verdienter Sieger

Seines starken Außenstürmers beraubt, fehlte Wiessee in der Folgezeit nach vorne zunehmend die Durchschlagskraft. Und so war es am Ende dann auch durchaus verdient, dass Warngaus Dominik Stöbe in der Nachspielzeit das 2:0 erzielte und damit den Warngauer Sieg perfekt machte.

„Ich denke, meine Mannschaft hat sich den Sieg über die 90 Minuten verdient. Wir haben Mehmel und Fleischer nie richtig zur Entfaltung kommen lassen und selber ein gutes Kurzpassspiel durchgezogen“, resümierte Warngaus Trainer Dürnegger nach dem Spiel. „Aber Wiessee ist eine gute Mannschaft. Nächstes Jahr steigen sie bestimmt auf.”

Warngau feiert den Sieg
Warngau feiert den Sieg

Wiessees Trainer sah, trotz der Enttäuschung über die Niederlage, zwei Teams auf Augenhöhe. „Heute standen sich zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Platz, und am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben“, so Jacobs, der klarstellte: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles für den Sieg getan.“

Schiedsrichter Felix Ruf hatte an dem gestrigen Abend übrigens nicht seinen besten Tag erwischt. Oftmals pfiff er die Mittelfeldzweikämpfe zu kleinlich ab und wurde auch mit der einen oder anderen Abseitsentscheidung von seinen Assistenten im Stich gelassen. Zudem hätte er jeweils beiden Mannschaften einen Elfmeter gewähren müssen.

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