Köck: „Es geht auch schlanker“

Für Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) ist „Maximierung“ ein ständig wiederkehrender Begriff. Wie ein “rotes Tuch” wirkt er vor allem dann, wenn Grundstücke im Gemeindegebiet um jeden Preis verdichtet werden. So auch im Fall einer Villa, die einem “massiven” Bauvorhaben zum Opfer fallen soll.

Diese Villa in der Auenstraße sollte einem Mehrfamilienhaus weichen. Der Ortsplanungsausschuss lehnte das Vorhaben ab. / Foto: K. Wiendl

Die Auenstraße unweit des Ortszentrums ist eine schmale Sackgasse mit nur drei Anwesen. Nicht mehr lange, denn die Planungen der Bau-Forum Tegernseer Tal GmbH sehen in der Hausnummer 4 zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage vor. Noch steht dort auf dem 1.700 Quadratmeter großen Grundstück eine attraktive Villa in Alleinlage mit Geranien vor den Fenstern.

Auch der gepflegte Garten zeigt, dass sie noch bewohnt ist. Dennoch plant der Bauträger Größeres und will mit einem „massiven Bauvorhaben“ die Immobilie verdichten, so Bauamtsleiterin Christine Obermüller in der jüngsten Ortsplanungsausschuss-Sitzung. Zwar würden die beiden Häuser in Höhe und Breite den beiden Nachbarhäusern angleichen, doch bei der Giebelausrichtung in Ost-West-Richtung hapert es, so Obermüller. Diese sei nicht eingehalten worden.

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Köck erklärte, dass er bei einem Gespräch mit dem Bauwerber diesem auch die Situation im Ort dargelegt habe, was man von einer Verdichtung halte. Im Grunde sei alles korrekt. Aber erst die Drehung der Häuser ermögliche, dass sie mit dieser Größe auf dem Grundstück Platz hätten. „Diese Drehung muss nicht sein“, monierte Köck. Kleiner ginge es alternativ auch mit einem Mehrfamilien- und einem Einfamilienhaus, dann könnten auch die Giebelrichtungen eingehalten werden.

Deshalb lehne ich diese Variante ab, da man nur auf Maximierung aus ist.

Er sei gespannt, wie dies das Landratsamt in Miesbach sehe. Köck stellte klar, dass es ihm um das Rottacher Erscheinungsbild und die Ortsgestaltung gehe. Auch die Erschließung des Grundstücks als Baustelle sei „zweifelhaft“. In der Auerstraße herrschten sehr „beengte Verhältnisse“. So etwas werde selten bei Planeingaben berücksichtigt. Er gehe davon aus, dass es „eine Nummer schlanker auch geht“, erklärte Köck nachhaltig. Der Ortsplanungsausschuss folgte ihm. Einstimmig wurde der Antrag auf Vorbescheid abgelehnt.

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