Kohle für Strom

Mit Elektroautos umwelt- und klimaverträglich in die Zukunft fahren. Per EU-Förderprojekt. Drei Landkreisgemeinden machen schon mit, jetzt steht die Gemeinde Gmund vor der Entscheidung.

Solche E-Autos könnten bald auch in Gmund tanken.
Solche E-Autos könnten zukünftig auch in Gmund tanken.

Elektroautos sind leise, schonen die Umwelt und halten die Luft rein. Rund 40 Gemeinden im Inntal hätten sich bereits an dem grenzübergreifenden E-Mobilitäts-Programm beteiligt, teilte Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) seinen Ratsmitgliedern in der vergangenen Gemeinderatssitzung mit.

Die Landkreisgemeinden Schliersee, Bayrischzell und Fischbachau würden bereits ebenfalls mitmachen, so von Preysing. Weyarn und Otterfing hätten lediglich Interesse bekundet.

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Die Zukunft beginnt jetzt

Gefördert wird das Projekt von „Interreg“, einer Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Drei Module stehen dabei zur Auswahl: Das kleinste beinhaltet eine Informationsveranstaltung samt Marketingmaterial für 7.000 Euro. Das sei zwar am günstigsten, so von Preysing, würde aber nicht viel bringen. Dieser Meinung schloss sich Johann Schmid (SPD) an.

In Modul zwei wird der Gemeinde für die Dauer von drei Jahren ein eigenes E-Auto zur Verfügung gestellt. Stichwort: Car-Sharing. Kosten: 47.000 Euro. Diese Modul wird allerdings von der EU zu 75 Prozent gefördert.

„E-Mobilität muss vorangetrieben werden“

Die Gemeinde sei verpflichtet, so von Preysing, das Projekt anschließend weiterzuführen. Dann lägen die Kosten zu 100 Prozent bei der Gemeinde. Für dieses Modul hat sich laut von Preysing die Gemeinde Fischbachau entschieden.

Im dritten Modul für 59.000 Euro ist zusätzlich noch eine Ladestation enthalten. „Das schadet uns nicht. Im Gegenteil, das ist auch für unsere Gäste gut“, befürwortete Johann Schmid die dritte Variante. Als „wesentlich günstigere Alternative“ schlug von Preysing eine Zusammenarbeit mit dem Tegernseer E-Werk vor.

Es ist wichtig, dass wir die E-Mobilität in Gmund vorantreiben. Ich sehe nicht ein, dass wir ein E-Auto und damit Car-Sharing zur Verfügung stellen. Wir sollten lieber eine Tankstelle aufstellen.

Laura Wagner (Bündnis90/Grüne) plädierte ebenfalls für Modul drei, wenn man schon jetzt die Möglichkeit habe, „es mit Fördergeldern zu machen“. Michael Huber (SPD) dagegen zog lieber schnell eine günstigere Alternative mit den Talgemeinden in Erwägung. „Wir wissen noch nicht viel. Und von der Größenordnung kann ich nicht einschätzen, ob das teuer ist.“

Für Christine Zierer (FWG) waren die Kosten eindeutig zu hoch, obwohl sie in dem Projekt einen langfristig ökologischen Sinn sah. Gewundert hat sie sich darüber, dass der Grüne Landrat Wolfgang Rzehak nicht an dem Projekt teilnimmt.

Emissionsfreies Autofahren – geht`s auch günstiger?

Barbara von Miller (SPD) bat zu berücksichtigen, dass einige Gemeinden wie Rottach-Egern oder Kreuth schon eine E-Tankstelle hätten. Daraufhin schlug Georg von Preysing vor, sich zunächst mit den Talgemeinden auseinanderzusetzen und sich beim E-Werk nach einer Alternativ-Lösung zu erkundigen.

Bei Ablehnung sind wir raus aus dem Projekt, ohne Abstimmung sind wir noch in der Warteschleife.

Einstimmig wurde dieser Vorschlag angenommen.

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