Bereits 2015 erwarb Korbinian Kohler, der früher mit seinem Bruder Florian die Büttenpapierfabrik Gmund führte, das alte Wallberghaus. 1899 wurde es hoch über dem Tegernsee im Sattel zwischen Wallberg und Setzberg erbaut. Drei Jahre lang betrieben Hanno und Petra Hirschfeld das auf 1.512 Metern gelegene Gasthaus für Wanderer und Mountainbiker. Doch aus privaten Gründen kündigten sie den Pachtvertrag.
Da griff der Hotelier des Bachmair Weissach zu. Zum 1. Dezember 2016 hat er das Haus gepachtet. Bereits vier Wochen später eröffnete das Wallberghaus wieder seine Pforten. Danach folgten noch einige Umbauten der oberen Etage. Im Sommer wurde dann auch der Hotelbereich des „Berghotels Altes Wallberghaus“ offiziell eröffnet.
Kohler verpachtet an Kaffeerösterei
Weitere Neuigkeiten rund um Kohlers Imperium gab es im Mai. Der erste Stock im Leonhardihaus sollte neu verpachtet werden. Wo früher unter anderem eine Wäscherei war, befindet sich nun die Kaffeerösterei Tegernsee. Damals hieß es im Gemeinderat: „Herr Kohler möchte das Erdgeschoss an Mario Felix Liebold vom Café Felix vermieten.“ Damit wurden die Kaffeerösterei sowie das Kaffeehaus an einem Standort zusammengefasst.
Im Oktober landete der Tegernseer Hotelier seinen nächsten Coup. Er kaufte das Hotel Wiesseer Hof in Bad Wiessee. Seit 2002 befand sich das Hotel im Eigentum der Familie Steiger. 2016 übernahm dann das Ehepaar Würtz die Leitung. Zum 30. Oktober 2017 haben sie ihren Pachtvertrag dann gekündigt, denn das Haus war zu diesem Zeitpunkt bereits an Kohler verkauft worden.
Der Unternehmer möchte das renovierungsbedürftige Hotel neben der Wiesseer Golf-Driving Ranch auf Vordermann bringen. Zwei Stockwerke liegen momentan brach, weil die Brandschutzbedingungen nicht erfüllt wurden. Kohler hat vor, das Haus zu erweitern. Der Wiesseer Hof verfügt über etwa 60 Zimmer, einen großen gastronomischen Bereich sowie zwei Tagungsräume. Er will das Haus künftig im drei Sterne Superior Bereich positionieren.
Hotelgäste können künftig mit Ponys ausreiten
Doch seine Investitionen gingen weiter. Zum Angebot seines Hotels Bachmair-Weissach zählt Kohler künftig auch einen Reitstall. Ab dem 1. Januar 2018 ist er der Pächter der Reitsportanlage Kirschner Alm. Die bisherige Pächterin wird weiterhin die allgemeine Reitschule im Stall betreiben. Auch für die Mieter der Pferdeboxen soll sich nichts ändern.
Doch für die Gäste des Bachmair-Weissach ergibt sich damit die Möglichkeit, sogar mit ihrem Pferd an den Tegernsee zu reisen. Zusätzlich ist ein kleiner Streichelzoo geplant. Die Besitzer der Reitanlage, Familie Meixner, freuen sich über das neue Arrangement mit Kohler. Bis Januar werden auch hier noch einige Renovierungs- und Verschönerungsmaßnahmen erfolgen.
Neue Appartements in Rottach
Und auch in der Seestraße schlug der Unternehmer zu. Vergangenes Jahr erwarb die Gemeinde das Gästehaus Mahler für drei Millionen Euro. Bei der Immobilie handelt es sich um zwei Häuser, die Anwesen Seestraßen 8 und 10. Schon damals war klar, dass es zügig wieder verkauft werden sollte. Interessenten gab es viele, doch letztlich entschied sich die Gemeinde für Kohler.
Sein Konzept steht bereits grob. Er will das sanierungsbedürftige Gästehaus Mahler umbauen und zirka zwölf Ferien-Appartements schaffen, die sich im mittleren bis gehobenen Preis-Segment befinden. Doch das Projekt in der Seestraße wird Zeit brauchen. Eine Eröffnung ist erst für 2019 geplant.
Regierung fördert Hotels mit Steuergeldern
Die größten Schlagzeilen machte Kohler allerdings mit seinem neuen japanischen Spa im Bachmair Weissach – beziehungsweise dessen Finanzierung. So kommentierten einige: „Hier sieht man wieder wie unnötig unser Staat Geld rauswirft. Der Staat soll sich lieber um den Mittelstand kümmern, als um irgendwelche Großkapitalisten, die nur an sich selbst Interesse haben.“
Der Aufreger war nicht unbedingt das Mizo Onsen Spa selbst, in das Kohler für sieben Millionen Euro investierte, sondern vielmehr die Förderung durch den Staat. Denn im November überreichte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner stolz einen Scheck über 500.000 Euro an den Hotelier. Die Finanzspritze geht aus dem neuen Sonderprogramm „PremiumOffensive“ der Regierung hervor. Damit sollen Betriebe im oberen Qualitäts-Segment gefördert werden.
Kohler erfüllte mit seiner neuen Wellness-Oase die Kriterien und erhielt somit eine halbe Millionen Euro geschenkt. Nicht wenige schimpften darüber, dass„ überflüssiger Luxus“ mit Steuergeldern gefördert wird. Doch der Tegernseer Hotelier Korbinian Kohler kann letztlich zufrieden sein – für ihn scheint es ein erfolgreiches Unternehmensjahr gewesen zu sein. Mal schauen, was im nächsten Jahr auf seiner Einkaufsliste steht.
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