Im November 2016 hatte der Gmunder Gemeinderat den Plänen von Florian Kohler zugestimmt, den Altbestand des verfallenen Bauerhauses in der Münchner Straße für ein neues Geschäftshaus abzureißen. Kohler – Inhaber der gegenüberliegenden Gaststätte Jennerwein und der Gmunder Büttenpapierfabrik – hatte den einstigen Tanzsaal zusammen mit der Gaststätte im Jahr 2000 erworben. „Das Gebäude war mit dabei“, erklärte er im Mai diesen Jahres auf Nachfrage.
Um Gmund aufzuwerten, wie er damals sagte, wolle er noch in diesem Jahr ein Wohnhaus zum Mieten daraus machen. Jetzt ist im Erdgeschoss ein Laden geplant, und im Obergeschoss ein Büro. Im Zuge dessen sollte – so der Plan der Gemeinde – die enge Straße erweitert werden. Die Pläne wurden daraufhin überarbeitet. Teilweise würden die Autos über die Gehwege fahren, erklärte Bürgermeister Georg von Preysing in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag.
Gefährlich für Fußgänger
Man sei mit Florian Kohler diesbezüglich im Gespräch, um eine ordentliche Widmung als Gehweg hinzubekommen. Es schaue gut aus, so von Preysing, dass die Gehwegflächen dauerhaft gesichert werden. Um mehr Platz zur Straße zu schaffen, soll nach neuester Planung die Hauswand im Norden zur Finsterwalder Straße nach hinten versetzt werden.
Das knapp 16 mal acht Meter neue Gebäude wird insgesamt weiter nach Osten in Richtung Bundesstraße verschoben. Wie Bauamtsleiterin Christine Wild erklärte, müssen dafür zwei Bäume gefällt werden. Eine Ersatzpflanzung sei im Parkplatzbereich angedacht. An der im Westen geplanten Außentreppe ist jetzt eine Holzverkleidung vorgesehen. Als Wind- und Wetterschutz. Ein 1,20 Meter großer Erker mit einem Balkon obenauf soll laut Plänen im Osten hin. Dieser läge aber noch innerhalb des Dachüberstandes, so die Bauamtsleiterin.
„Schaut nicht mehr so eingezwickt aus“
Der zweite Bürgermeister Georg Rabl (FWG) merkte an, dass die gesamte Parkplatzsituation noch mit dem Bauherren abzusprechen wäre. Im Großen und Ganzen befürwortete er die nun „gelockerte Planung“. Es sei jetzt alles ein „bisschen offener gestaltet“ und das Haus würde nicht mehr so „eingezwickt“ ausschauen.
Ob denn das Haus bis auf den Erker so genehmigt worden sei, hakte Franz von Preysing nach. Er hätte nicht mehr im Kopf gehabt, dass auf der Südseite eine Terrasse war. Der Bürgermeister nickte. Und auch die Bauamtsleiterin bestätigte, dass lediglich die Verkleidung der Außentreppe und das Abstandseck zur Straße hin neu sei.
Helga Wagner (Grüne) konnte sich mit dem Gebäude an sich nicht anfreunden. „Ich war bestimmt nicht da, als das genehmigt wurde.“ Auch Franz von Preysing (CSU) sowie Martina Ettstaller (CSU) stimmten am Ende dagegen. Mit 15:3 Stimmen wurden die Änderungen aber schließlich vom Gemeinderat genehmigt. Der Abriss erfolge, so von Preysing, sobald das Landratsamt seine Genehmigung erteilt habe.
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