Kommen Höß Investoren-Zweifel?

Der Wiesseer Bürgermeister stemmt sich gegen jegliche Kritik am Schweizer Unternehmen SME, das eine Sportsclinic auf dem Jodbad-Areal errichten will. Doch war die Klarstellung von Peter Höß im Gemeindeboten überhaupt notwendig, wenn er doch „froh ist, mit SME gute Investoren zu haben.“

Bürgermeister Peter Höß äußert sich im März-Gemeindeboten auch zu den Hotelplänen auf dem Jodbad-Areal

Wer zwischen den Zeilen des Bürgermeister im Vorwort des neuesten „Bad Wiessee im Blick“ liest, dem müsste auffallen, dass Höß bewusst etwas betont, was eigentlich längst schon hätte erfolgen müssen: die Überprüfung der Solvenz und die Solidität der Investoren für das Jodbad-Areal. Zitat Höß:

Eine Sicherstellung der Finanzierung muss von unseren Partner geleistet werden, bevor es zur Ausführung der Pläne kommen kann.

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Womöglich bezieht sich Höß dabei auf die Millioneninvestitionen, die die Schweizer Investoren SME (Sports Excellence Medicine AG) sowie deren Eigentümer Florian Kamelger und Andreas Bänzinger anderswo tätigen, nur bislang noch nicht in Bad Wiessee. Wie berichtet, steckten die beiden rennsportbegeisterten Mediziner rund 13 Millionen Franken in einen Aston-Martin-Stützpunkt in St. Gallen.

Weitere 14 Millionen soll eine kleine Sportsclinic mit 20 Zimmern an ihrem Firmensitz im schweizerischen Rehetobel kosten. Doch dessen „Gemeindepräsident“ Peter Bischoff kann auf Nachfrage nichts „Konkretes über den aktuellen Planungsstand“ sagen. Das Verfahren befinde sich im „Einspracheverfahren“, weil sich der Neubau in einer Landwirtschaftszone befinde, dies sei das „Problem“.

„Bebauungsplan gilt auch bei Eigentümerwechsel“

Kein Problem hat offenbar auch Kamelgers Partner Andreas Bänzinger mit seinem Neubau einer „Casa Andreas“ in Rehetobel. Bauherr ist die „Medwork AG“, die gemeinsame Firma der Wiesseer SME-Partner. Während dort der Tiefbau bereits erfolgte, hofft die Gemeinde „in den kommenden Wochen mit der Eingabe der Pläne“, so Höß im Vorwort, „erst dann kann und wird eine Baugenehmigung erteilt werden.“

Irgendwie scheint den Bürgermeister das Gerücht zu beunruhigen, das im Ort zu hören ist, die Schweizer Investoren könnten mangels Masse einen genehmigten Bauplan gewinnbringend veräußern. Zumindest stellt Höß klar:

Die Befürchtung, ein eventueller Wiederverkauf des Areals durch die SME könnte zum Nachteil für unsere Gemeinde werden, können ebenfalls entkräftet werden, da der Bebauungsplan, wie ihn die Gemeinde vorgibt, auch bei Eigentümerwechsel gelten würde.

Die nächsten Wochen im Frühjahr werden dann wohl endgültig Klarheit bringen, ob und wann SME wirklich der Jodbadbrache ein neues Gesicht verleiht, und ob die Gemeinde die erhoffte staatliche Förderung für ihr neues Badehaus bekommt.

Kommt der Firmensitz von SME in Wiessee?

Dann werden sich auch die Nebel lichten, wie ernst es SME tatsächlich mit der Verlagerung des Firmensitzes nach Bad Wiessee ist, wie Kamelger vor einem Jahr auf der Bürgerversammlung versicherte: „Dies ist vor allem für die Gewerbesteuer-Einnahmen des Ortes interessant.”

Dies gelte auch weiterhin, teilt er auf Nachfrage jetzt mit: „Der Eintrag ins Handelsregister wird auf jenen Zeitpunkt hin erfolgen, an dem wir den Betrieb in Bad Wiessee aufnehmen und mithin auch Einnahmen generieren.“

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