Konkurrenz belebt das Netz

Derzeit verlegt die Deutsche Telekom am Ort flächendeckend Breitband-Leitungen für eine schnelle Internetversorgung. Im Plan finden sich überraschend auch Außenbereiche bis hin zu kleinen Weilern. Dass der Ausbau etwas mit den konkurrierenden Aktivitäten der Gemeindewerke zu tun hat, will die Telekom-Pressestelle jedoch nicht bestätigen.

So wie hier baut die Telekom in vielen Teilen Holzkirchens sein Angebot aus.
So wie hier baut die Telekom in vielen Teilen Holzkirchens sein Angebot aus.

Dr. Markus Jodl, Leiter der Kommunikation für den Infrastruktur-Ausbau, erläutert lediglich, dass die Prioritäten bundesweit mithilfe eines Kriterienkatalogs festgelegt würden: „Bestehendes Netz, Kundenpotential, Wirtschaftskraft, Infrastruktur, Konkurrenzsituation.“

Letztere hat sich allerdings im Vorwahlbereich 08024 durch die konkurrierende Initiative der Holzkirchner Gemeindewerke seit dem vergangenen Jahr deutlich verändert. Als Ziel formulierten sie unter anderem eine gute Versorgung aller Haushalte und die Unabhängigkeit von den großen Anbietern.

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Beide Gewerbegebiete, das Ortszentrum inklusive des alten BayWa-Areals sowie das Neubaugebiet am Flachsfeld wurden bereits aus eigener Kraft ans schnelle Internet angeschlossen. Aber auch die Versorgung kleinerer Ortsteile in den Randbereichen wollten die Gemeindewerke angehen.

Millionen für den Ausbau

Doch da muss jetzt nicht mehr teuer aufgegraben werden. Die Telekom investiert laut Pressestelle „im siebenstelligen Bereich“ – und das ohne einen so genannten Förderantrag von Seiten der Gemeinde. Viele andere Kommunen im ländlichen Raum müssen dagegen nach einem oft langwierigen Vergabeverfahren für die Breitbandversorgung hohe Summen zuschießen.

Die Ausbaukarte für DSL 100 in Holzkirchen zeigt dagegen nahezu paradiesische Zustände. Erlkam, Föching, Fellach bis zur Kreuzstraße strahlen in „Magenta“, ebenso die Ortsteile Haid und Roggersdorf, ganz Hartpenning mit den Weilern Buch und Asberg, Marschall und Sufferloh. Im Westen geht es bis ins Gemeindegebiet Valley; Unterdarching, Sollach und Hohendilching.

Schnelles Internet ist heutzutage ein wichtiger Standortvorteil.
Schnelles Internet ist heutzutage ein wichtiger Standortvorteil.

Auf der Website zum Ausbaustatus ist die Fertigstellung Anfang Dezember angekündigt. Allerdings heißt das nicht, dass jeder Haushalt zum Stichtag automatisch die volle Leistung von 50-100 Megabit pro Sekunde in Anspruch nehmen kann. Das hängt von der Nähe zum nächsten Verteilerknoten und den bestehenden Leitungen ins Haus ab. Die Telekom spricht von „80 Prozent plus x“. Man müsse den Einzelfall prüfen.

Dennoch sind das gute Neuigkeiten. Denn nicht nur im privaten Bereich wird die schnelle Übertragung von digitalen Sprach-, Bild-, Video- und Computerdaten immer wichtiger. Viele nutzen das Internet auch geschäftlich, seien es Freiberufler oder Arbeitnehmer mit „Home-Office“. Das Holzkirchner Beispiel zeigt: Gesunder Wettbewerb belebt eben auch das Internet.

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