Verseuchte Volksschule

Heute Morgen wurde der Bauschutt bei der Grundschule 1 in der Baumgartenstraße routinemäßig untersucht. Dabei entdeckten die Prüfer kontaminiertes Material in unterschiedlicher Konzentration. In der Folge wurde ein sofortiger Baustopp verhängt.

Seit dieser Woche haben die Umbauarbeiten an der Holzkirchner Grundschule begonnen
Das beim Umbau der Grundschule 1 angefallene Material ist teilweise kontaminiert

Seit Anfang August laufen die Bauarbeiten an der Holzkirchner Grundschule I in der Baumgartenstraße. Die Grundschüler sind bis zum Abschluss der Arbeiten im Gebäude des neuen Gymnasiums untergebracht. Seit heute Morgen stehen die Arbeiten an der Grundschule jedoch still. Der Grund: Der zum Abtransport bereite Bauschutt ist kontaminiert.

Asbest und andere Schadstoffe

Wie hoch genau die Belastung durch die schädlichen Materialien ist, können die Verantwortlichen in der Gemeinde derzeit noch nicht sagen. „Wir haben erst heute davon erfahren“, erklärt Bürgermeister Olaf im Löwis. Offenbar ist die Konzentration an verschiedenen Stellen aufgetreten und dementsprechend auch unterschiedlich stark ausgeprägt.

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Morgen werden weitere Untersuchungen folgen. Die Ergebnisse dieser neuen, detaillierteren Proben werden jedoch frühestens in einer Woche vorliegen. Dann kann man auch erst beantworten, um welche Materialien es sich genau handelt.

Da das Gebäude aus den 70er Jahren stammt, geht der Bürgermeister aber davon aus, dass sich in jedem Fall Asbest unter den Schadstoffen befindet. „Ob auch bei anderen schädlichen Materialien, die in dieser Zeit verbaut wurde, Grenzwerte überschritten wurden, kann ich erst nach den Ergebnissen der Untersuchung beantworten“, so von Löwis heute.

Material soll abgedeckt werden

Bereits im Jahr 2002 hatten erste Proben gezeigt, dass das Baumaterial der Grundschule 1 schädliche Stoffe enthält. Eine Gefährdung der Kinder wurde durch Gutachter damals allerdings ausgeschlossen. „Wenn man das Gebäude abreißt, kommt man aber natürlich an Material, das vorher unzugänglich war“, erklärt Hans Kellner aus dem technischen Bauamt.

Eine Gefährdung der Bauarbeiter habe die Baufirma Löwis gegenüber heute ausgeschlossen. Schließlich war man sich über den möglicherweise verseuchten Zustand des Materials im Klaren und konnte Vorkehrungen treffen.

Bis die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen vorliegen, hat die Gemeinde beschlossen, die Arbeiten ruhen zu lassen. Zusätzlich soll über das Material eine sogenannte Netzfolie gespannt werden. „Wir wollen verhindern, dass kontaminierter Staub in die Luft gelangt“, erklärt Löwis.

Entsorgung treibt die Kosten

Durch den Fund werden die ohnehin schon hohen Kosten für den Umbau der Grundschule noch weiter in die Höhe getrieben. Die Kernsanierung der Grundschule I kostet die Gemeinde rund 6,3 Millionen Euro. Die Entsorgung des Materials sowie die Zeitverzögerung durch den Baustop werden nun mit weiteren Kosten zu Buche schlagen.

Die Arbeiter sind derzeit noch dabei die Schule zu entkernen
Der Fund von kontaminiertem Material in der Grundschule treibt nun auch die Kosten in die Höhe

Wie hoch diese Kosten am Ende werden, hängt maßgeblich davon ab, wie stark das Material belastet ist. „Es gibt unterschiedliche Stufen der Entsorgung“, klärt Kellner auf. In jedem Fall muss das Material durch eine Spezialfirma abtransportiert werden. In einem ähnlichen Fall in Otterfing hätten sich die Kosten auf bis zu 340.000 Euro aufsummieren können.

Teilweise seien durch die vorherigen Ergebnisse aber schon Mittel für einen solchen Fall in die Baukosten miteinkalkuliert worden, verrät der Fachmann. Wichtig ist von Löwis zu betonen, dass derzeit keine unmittelbare Gefahr bestehe. Man wolle nur frühzeitig die Öffentlichkeit über den Fund informieren. Ob damit auch der Fertigstellungstermin im Winter 2015 in Gefahr ist, konnten die Verantwortlichen heute auch noch nicht beantworten.

Wäre dies der Fall, könnte das für die Gemeinde zum Problem werden. Denn die Grundschüler können nur für einen bestimmten Zeitraum im neuen Gymnasium untergebracht werden. Dann brauchen die Oberschüler ihre Räume selber.

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