Kooperation als Lösung?

Der Pausenverkauf in der Holzkirchner Realschule und dem Gymnasium wird künftig von der Frischeküche übernommen, den bisherigen Kiosk-Betreiberinnen wurde gekündigt. Die Aufregung war groß, doch nun gibt es Hoffnung: Eine Zusammenarbeit könnte die Lösung sein.

Simone Häusler und Aushilfe Manou Hämmerle in
Erleichterung: Der beliebte Kiosk an der Realschule darf vorerst bleiben. Doch keiner weiß wie lange.

Dass die Frischeküche seit ihrer Gründung mit roten Zahlen und anderen Problemen zu kämpfen hat, ist kein Geheimnis. Das Projekt der Marktgemeinde Holzkirchen und des Landratsamts Miesbach ist seither umstritten. Die Reaktionen auf eine neue Nachricht über die Frischeküche machen den Unmut wieder deutlich.

Denn erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die Frischeküche einen neuen Aufgabenbereich erhält: Zusätzlich zur Mittagsversorgung soll sie künftig auch den Pausenverkauf im Gymnasium und in der Realschule übernehmen.

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Eine Schocknachricht für die bisherigen Kiosk-Betreiberinnen, die die Schüler in den Pausen versorgen. Denn durch die Übernahme der Frischeküche stehen die Betreiberinnen in der Realschule ab September voraussichtlich ohne Job da. Die Kündigung vom Landratsamt wurde bereits ausgesprochen.

Schüler kämpfen für Kiosk

Doch nicht nur für die Betreiberinnen selbst war es eine böse Überraschung: „Die Schüler und auch die Lehrer waren total entsetzt“, erklärt Manuela Thoma, die gemeinsam mit Simone Hässler den Kiosk in der Realschule betreibt. Seither sammeln die Realschüler sogar Unterschriften, um zu verhindern, dass die Frischeküche ihren geliebten Kiosk ablöst.

Das Landratsamt habe laut Pressesprecher Birger Nemitz allerdings noch nichts von der Unterschriftensammlung erfahren. Nemitz ist sich aber bewusst, warum diese Nachricht so überraschend war: „Ich kann schon verstehen, dass für Außenstehende diese Entscheidung sehr abrupt wirkt, jedoch musste das Landratsamt die entsprechende Kündigungsfrist der Kiosk-Betreiberinnen einhalten.“

Gleichberechtigte Partner im Pausenverkauf

Doch seit vergangenem Dienstag gibt es Hoffnung – zumindest für die Realschule. Bei einem Treffen mit der Frischeküche erklärten sich Thoma und Hässler zu einer Kooperation bereit: „Wir können im nächsten Schuljahr weiter unseren Kiosk betreiben, aber wir wissen nicht, wie lange das dann noch so geht“, so Thoma. Aber immerhin gebe es vorerst eine Lösung.

Für sie war jedoch auch nur diese Option möglich, denn ein Angestelltenverhältnis bei der Frischeküche sei überhaupt nicht infrage gekommen. Dieses Angebot habe laut Nemitz zwar scheinbar existiert, doch die Betreiberinnen haben klare Vorstellungen:

Wir möchten selbstständig bleiben und das Konzept, das wir im letzten halben Jahr ausgearbeitet haben, beibehalten. Die Schüler sind einfach absolut zufrieden damit und das ist das Wichtigste.

So wie es derzeit aussieht, können sie ihr Konzept auch weiterhin betreiben. Künftig werden sich die Kiosk-Betreiberinnen dann einmal im Monat mit den Verantwortlichen der Frischeküche zusammensetzen. Wichtig ist vor allem das Feedback der Schüler: „Wir werden die Kinder immer mal wieder fragen, wie ihnen das Essen geschmeckt hat und die Rückmeldung dann an die Frischeküche weitergeben“, erklärt Thoma.

Sie und ihre Kollegin Hässler müssen jetzt „einfach schauen, wie es mit der Zusammenarbeit mit der Frischeküche läuft.“ Zumindest können die Schülerinnen und Schüler der Holzkirchner Realschule aufatmen, denn der Kiosk bleibt. Von Seiten der Frischeküche war man zu keinem Statement bereit und wollte über die Kooperation mit den Kiosk-Betreiberinnen keinerlei Auskunft geben. Im Gegensatz zur Realschule ist der Wechsel im Gymnasium bereits sicher: Hier wird der Pausenverkauf ab kommendem Schuljahr komplett von der Frischeküche übernommen.

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