Eines stimmt sicherlich: Die große Einbruchserie vom vergangenen Jahr kann rückblickend als solche bezeichnet werden. 42 Einbrüche gab es 2013 – das Doppelte vom Vorjahr. Dieses Jahr waren es bislang, inklusive der beiden jüngsten Taten in der Rottacher Seestraße, lediglich neun. Das Tegernseer Tal war im Visier auswärtiger Banden. Diese scheinen weitergezogen zu sein.
Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der Polizei. Erhöhte Präsenz, Großaufgebote bei uneindeutigen Verdachtsfällen, Aufrufe zu mehr Wachsamkeit in der Bevölkerung. All das hat seinen Teil dazu beigetragen, dass es für organisierte Banden ungemütlich geworden ist im Tegernseer Tal.
Auf der anderen Seite darf man bei alldem aber auch nicht verschweigen, dass die Aufklärungsquoten – gerade bei den wirklich schweren Fällen – die Polizei nicht gut aussehen lassen. Egal, ob die Einbruchserie in Privathäuser, in Geschäfte im Tal, der brutale Raubüberfall auf ein Rottacher Ehepaar oder der tödliche Verkehrsunfall mit Fahrerflucht – all diese Fälle sind unaufgeklärt.
Manche Opfer haben das Vertrauen verloren
Es mag manchem nicht gerecht erscheinen, die Polizei dafür zu kritisieren. Es ist aber schlichtweg die Aufgabe und die Messgröße, an der sich Strafverfolgung bewerten lässt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Polizei selbst jedes Jahr schnell dabei ist, ihre Arbeit in möglichst positivem Licht dazustellen, muss auch Kritik erlaubt sein.
Dass mancher das Vertrauen in die Ermittler, zumindest zum Teil, inzwischen verloren hat, zeigt nicht zuletzt die Rekordprämie, die Verbrechensopfer vom Tegernsee unlängst ausgelobt haben: 250.000 Euro bieten sie jedem, der hilft, ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ein Kopfgeld. Ein Vetrauensentzug für die staatlichen Ermittler.
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