Krankenhaus Agatharied gewinnt Bayerischen Organspendepreis

Hausham, 11.07.2019 – Das Krankenhaus Agatharied erhielt gestern als eine von drei bayerischen Kliniken die Auszeichnung „Bayerischer Organspendepreis 2018“. Jährlich wird diese Ehrung an Kliniken verliehen, die sich besonders engagiert der Organspende widmen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der 19. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten im Landtag statt.

(v.l.n.r.): Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach, geschäftsführender Arzt der DSO-Region Bayern, die Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses Agatharied Oberärztin Dr. med. Iris Hertle, Chefarzt Dr. med. Joachim Groh, Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, Bernhard Seidenath, MdL und Vorsitzender des Ausschusses Gesundheit und Pflege sowie Dr. Beate Merk, MdL. (© StMGP)

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml überreichte die Preise gemeinsam mit Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach, geschäftsführender Arzt der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Der Bayerische Ehrenpreis zur Förderung der Organspende wurde an Heiner Röschert vergeben, den Gründer des Netzwerkes für Angehörige von Organspendern.

Ministerin Huml würdigte in ihrer Laudatio den eindrucksvollen Einsatz der drei Kliniken in Hausham, Lichtenfels und Schwabmünchen für die Organspende. Im Fokus standen dabei insbesondere die jeweiligen Transplantationsbeauftragten: „Sie sind die wichtigsten Ansprechpartner in den Entnahmekrankenhäusern, um alle beteiligten Mitarbeiter für den Akutfall Organspende bestmöglich vorzubereiten. Ihr persönliches Engagement ist die Voraussetzung dafür, dass mögliche Organspender überhaupt erkannt werden und somit Patienten auf der Warteliste die Chance auf ein (Weiter-)Leben erhalten.“ Auch deren empathische Begleitung der Angehörigen durch die Transplantationsbeauftragten hob die Ministerin hervor. Ein großes Anliegen ist ihr zudem die Sensibilisierung aller Bevölkerungsschichten dafür, dass Organspender Leben retten können: „Allein in Bayern warten derzeit rund 1.400 Patienten auf ein Spenderorgan. Deshalb ist es wichtig, dass sich mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden.“

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Im Krankenhaus Agatharied hat Anästhesie-Oberärztin Dr. med. Iris Hertle die notwendigen Strukturen und Aufgaben für den Fall einer Organspende erarbeitet und im internen Qualitätsmanagement und Intranet erfasst. Zudem gilt ihr Engagement als Transplantationsbeauftragte der Fortbildung von Kollegen, niedergelassenen Ärzten und Pflegekräften. Sämtliche ihrer Kollegen sowie die Klinikleitung unterstützen Dr. Hertle und arbeiten vorbildlich mit der DSO zusammen. Um kontinuierlich einen Ansprechpartner innerhalb des Hauses zur Verfügung zu stellen, übernimmt der Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Groh, bei Bedarf ihre Vertretung. „Organspende“ steht im Krankenhaus Agatharied auch auf dem Lehrplan der Auszubildenden. Im Rahmen der Kampagne „Sozial ist superguad – Wir denken an unsere Mitmenschen“ haben sich die hauseigenen Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe mit dem Thema befasst. Mit ihrem jüngsten Projekt „Teilen, Spenden, Helfen“ wollen die Projektmitglieder Nina Kirsch, Franziska Schnitzlbaumer und Laura Schütz Menschen dazu motivieren, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen: „Das Ziel unseres Projekts war es, das Thema Organspende näher an die Gesellschaft heran zu führen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Oft fehlt es an Aufklärung, manchmal kursieren sogar Vorurteile oder Gerüchte über Organspende. Wir finden es extrem wichtig, die Menschen zu informieren und zum Nachdenken anzuregen. Schließlich kann es jede und jeden von uns treffen.“

(v.l.n.r.): Wolfgang Rzehak, Landrat Landkreis Miesbach, Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, die Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses Agatharied Oberärztin Dr. med. Iris Hertle, Chefarzt Dr. med. Joachim Groh (© StMGP)

Im Rahmen der Preisverleihung erläuterte Dr. jur. Hans Neft vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege inwieweit das neue Transplantationsgesetz die Strukturen für die Organspende in den Krankenhäusern verbessern wird. Das Gesetz, das Anfang April in Kraft trat, stärkt insbesondere auch die Position der Transplantationsbeauftragten und soll ihnen ihre verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach unterstrich die Schlüsselfunktion der Transplantationsbeauftragten im Organspendeprozess: „Sie ermöglichen den reibungslosen Ablauf zwischen Entnahmekrankenhäusern und der DSO als Koordinierungsstelle für die Organspende.“ Lob sprach er auch deren Kollegen und den Klinikleitungen aus, da das komplexe Verfahren Organspende nur mit vereinten Kräften zu bewältigen sei. Der geschäftsführende Arzt der DSO in Bayern schloss sich zudem dem Appell der Ministerin Huml an, dass jeder Mensch sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen solle.

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