Kreuth hilft Rottach in die Spur

Letzte Woche hat das Loipenspurgerät von Rottach-Egern seinen Geist wegen Motorschadens aufgegeben. Ob eine Reparatur noch wirtschaftlich ist, sei bei dem Gerät aus dem Jahr 1993 daher fraglich, hieß es gestern im Gemeinderat. Doch die Not machte erfinderisch.

Hier das Kreuther Loipenspurgerät, das nun nach Rottach ausgeliehen wird.

Zwar habe die Gemeinde oben an der Sutten ein weiteres Spurgerät, doch dessen Größe passe nicht in die vorhandene Garage an der Oswaldwiese, sagte Bürgermeister Christian Köck (CSU) bei der Vorlage des Haushaltsplans gestern im Gemeinderat. Möglicherweise müsse ein neues Gerät angeschafft werden. Bei dieser Gelegenheit wolle er sich ausdrücklich bei seinem Amtskollegen in Kreuth bedanken.

Denn Josef Bierschneider habe „unbürokratisch“ zugesagt, das eigene Loipenspurgerät den Rottachern auszuleihen. Nun könnten bereits ab heute die Spuren wieder entsprechend gepflegt werden. Schließlich finde am Wochenende der von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) mit organisierte Intersport-Skilanglauftest auf der Oswaldwiese statt. Laut Veranstalter dreht sich dort alles um den nordischen Skisport, der wohl durch die Medaillengewinne in PyeonChang neuen Schub bekommen dürfte.

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Angeboten werden zudem werden Skilanglauf Schnupperkurse in den Bereichen klassisch, Skating und Service. So würden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene voll auf ihre Kosten kommen, verheißt die Werbung. Damit dies möglich ist, könne nun Rottach das Loipenspurgerät aus Kreuth die nächsten Tage nutzen, so Köck.

Das ist eine schöne Geste.

Die mögliche Anschaffung werde nun im Haushalt mit 135.000 Euro netto angesetzt. Zudem gebe es dafür eine Förderung aus einem Programm von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. „Wenn wir ein neues Gerät brauchen“, so Köck, „wollen wir auch an die Fördertöpfe kommen“.

Staatlich gefördertes Spuren

Die Geldspritze bestätigt auch Bierschneider auf Nachfrage. Ein Loipenspurgerät habe man im vergangenen Jahr mit Hilfe eines Förderprogramms des Freistaates Bayern (die sogenannte RÖFE-Förderung) erworben. „Das Gerät hat 124.900 Euro plus Mehrwertsteuer gekostet, der Zuschuss belief sich auf 56.000 Euro. Dieses Fahrzeug ist jetzt im südlichen Gemeindebereich (von Kreuth Riedlerbrücke bis Glashütte) im Einsatz“.

Das zweite Loipenspurgerät, das man momentan täglich nach erfolgter Spurung in Kreuth an die Rottacher ausleihe, sei bis vergangenes Jahr geleast worden. Ende letzten Jahres sei es dann nach Ablauf des Leasingvertrages zum Restwert herausgekauft worden. „Das Gerät ist nun im 7. Betriebsjahr“, so Bierschneider. Werbend fügt der Rathauschef des künftigen Bergsteigerdorfs hinzu, dass seine Gemeinde über 60 Kilometer Langlaufloipen (klassische Loipen und Skatingloipen, darunter auch eine Nachtloipe in Brunnbichl) betreut.

Loipennetz hat für Kreuth “sehr große Bedeutung”

Das Loipennetz erstrecke sich vom „Grea Wasserl“ am Ringsee bis zum Gasthaus Glashütte. Wenn genügend Schnee liege, könne man mit einer Ausnahme durchgehend von Ringsee bis Glashütte auf der Loipe fahren. Der Unterhalt koste nicht nur „sehr viel Manpower“, er verursache auch entsprechende Kosten.

„Die Abschreibungs- beziehungsweise Leasingkosten für Loipenspurgeräte und die Materialkosten für die Loipen werden jährlich im Haushalt mit rund 60.000 Euro angesetzt“, rechnet Bierschneider vor. Dagegen stehe die „sehr große Bedeutung für unsere Gemeinde. Denn die Loipen werden nicht nur von unseren einheimischen Bürgern, sondern auch von Tagesausflüglern und Urlaubsgästen genutzt”.

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