Gestern Abend hat sich nun auch Kreuth der Sache angenommen. Dort setzt man auf völlige Transparenz.
Der neue Kreuther Gemeinderat traf sich gestern Abend zu seiner konstituierenden Sitzung. Neben der Vereidigung der neuen Gemeinderäte standen dabei auch die Wahlen zum Zweiten und Dritten Bürgermeister auf der Tagesordnung. Bislang hatten Bernd Rohnbogner (CSU) und Wolfgang Rebensburg (Freie Wähler) diese Posten inne. Gestern Abend wurden diese beiden dann aus der Mitte des Gemeinderates auch erneut vorgeschlagen. „Wir haben hier bislang schon ein super Team gehabt. Daher schlage ich Bernd Ronhbogner und Wolfgang Rebensburg erneut für diese Ämter vor“, sagte Gemeinderätin Angelika Hafner (CSU).
Da niemand im Saal etwas dagegen einzuwenden hatte und keine weiteren Vorschläge eingingen, wurde daraufhin in geheimer Briefwahl abgestimmt. Am Ende stand ein klares Ergebnis zu Buche. Sowohl Rohnbogner als auch Rebensburg wurden einstimmig in ihren Ämtern als Zweiter und Dritter Bürgermeister bestätigt. „Ich danke euch für das Vertrauen und werde weiterhin mein Bestes tun, um diesen Posten auszufüllen“, erklärte der alte und neue Kreuther Vize-Bürgermeister.
Eine Kreuther Besonderheit
Am Ende der Sitzung wurde dann die mit Spannung erwartete Frage nach den Bezügen der beiden Stellvertreter behandelt. In Bad Wiessee, Rottach, Tegernsee, Gmund und Waakirchen war diese Frage schon am Dienstagabend behandelt worden. Dort hatte man unterschiedlich auf die Empfehlung des Landratsamtes reagiert. Nun war mit Kreuth auch die letzte Talgemeinde an der Reihe. „Bislang haben wir das immer nicht-öffentlich behandelt, weil wir davon ausgegangen sind, dass es sich hier um Personalangelegenheiten handelt. Wenn der Gemeinderat nichts dagegen hat, können wir das nun auch öffentlich diskutieren“, so Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU).
Der Gemeinderat votierte schließlich einstimmig dafür, das Thema öffentlich zu behandeln. Auch Rohnbogner und Rebensburg als direkt Betroffene hatten nichts dagegen. Bei der Vergütung habe sich seit 2002 nicht viel geändert, erklärte Bierschneider im Anschluss. Demnach bekommt Bierschneiders Vize 538,48 Euro brutto im Monat. Für den Dritten Bürgermeister gibt es 34,18 Euro. „Angesichts der Tatsache, dass der Zweite Bürgermeister im Jahr schon sechs Wochen Urlaubsvertretung machen muss, sollten wir überlegen, ob wir diesen Satz nicht etwas anheben“, gab Martin Walch (SPD) zu Bedenken.
Der SPD-Gemeinderat hatte die Idee auch aufgrund einer Kreuther Besonderheit zur Diskussion gestellt. Während der Zweite Bürgermeister in den anderen Talgemeinden ab dem dritten Tag, an dem er den Rathauschef vertritt, einen Tagessatz von 80 Euro erhält, wird das in Kreuth anders gehandhabt. In Kreuth gibt es eine Tageszulage von 50 Euro erst ab dem 30. Vertretungstag in Folge.
Den Einwand von Walch befürworteten allerdings weder Rohnbogner noch Rebensburg. „Das passt schon so. Es ist und bleibt im Wesentlichen ein Ehrenamt. Wenn man in dieser Zeit Geld verdienen will, müsste man etwas anderes machen“, so Rebensburg. Daher beschloss der Gemeinderat einstimmig, die in Kreuth geltenden Sätze zu belassen.
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