Kreuth stellt Weichen für Wiederaufbau

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Aktualisierung vom 21. Februar 2014 / 16:49 Uhr
Fünf Wochen sind nach dem Großbrand in einer Kreuther Zimmerei nun vergangen. Das Feuer, das in der Nacht des 15. Januar ausgebrochen war, hatte sich schnell zu einem Vollbrand entwickelt und sprang auch auf das angrenzende Wohnhaus über. Nun hat der Kreuther Gemeinderat grünes Licht für den Wiederaufbau des Betriebes gegeben.

So soll die gesamte Zimmerei in der bisherigen Form wiedererrichtet werden. Die vom Eigentümer eigentlich geplante Aufstockung wird nicht realisiert. In der gestrigen Gemeinderatssitzung ging der Antrag ohne große Diskussionen durch. Einzig das zukünftige Flachdach des neuen Gebäudes stelle eine Abweichung von der bisherigen Gestaltung – einem etwas geneigten Pultdach mit Knick – dar.

Über diese Ausnahme von der Kreuther Ortsgestaltungssatzung wurde zwar kurz gesprochen. Doch Vizebürgermeister Bernd Rohnbogner (CSU) erklärte gegenüber den anderen Räten, dass der Vorschlag vom Kreisbaumeister gekommen sei. Und dem könne man, so Rohnbogner, ohne weiteres folgen. Der Gemeinderat stimmte am Ende einstimmig für die Ausnahmeregelung, da auch schon die bisherige Dachform eine Ausnahme gewesen sei.

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Ursprünglicher Artikel vom 17. Januar:
Der Großbrand in einer Zimmerei war gestern auch Thema im Kreuther Gemeinderat. Die betroffenen Familien waren selbst vor Ort und baten darum, ihr zerstörtes Eigentum so schnell wie möglich wieder aufbauen zu dürfen. Vonseiten der Kreuther Verwaltung will man ihnen dabei keine Steine in den Weg legen. Einzig die Abstandsflächen könnten zum Problem werden.

Der Brand in einer Kreuther Zimmerei in der Südlichen Hauptstraße, bei dem am Mittwoch große Teile des Betriebes und ein Teil eines direkt angrenzenden Wohnhauses abgebrannt waren, beschäftigte die Mitglieder des Kreuther Gemeinderates gleich zu Beginn der gestrigen Sitzung.

„Zunächst möchte ich mich bei der Feuerwehr für die großartige Leistung bedanken. Auch die Hilfsbereitschaft der Bürger war super“, so der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider. Das zeige einmal mehr, dass man in Kreuth zusammenhalte, betonte der Rathaus-Chef.  

Der Plan zum Wiederaufbau steht

Die Opfer des Brandes hatten unmittelbar nach der Katastrophe Kleiderspenden und Hilfsangebote aus der Bevölkerung erhalten. Zudem hatten sie in nur wenige Hundert Meter von der Unglücksstelle entfernten Ferienwohnungen schnell eine provisorische Unterkunft gefunden.

Bereits kurz nach dem Unglück denken die Betroffenen nun aber bereits an die Zukunft und den Wiederaufbau der zerstörten Anwesen. Um eine entsprechende Genehmigung bat man den Kreuther Gemeinderat gestern Abend. Auch Pläne, wie die Neubauten aussehen sollen, wurden bereits eingereicht.

Vor allem das an die Zimmerei angrenzende Wohngebäude muss wohl komplett abgerissen und wieder neu errichtet werden. Die Nutzung der Räumlichkeiten soll indes gleich bleiben. „Es geht heute darum, die grundsätzlichen Verfahren einzuleiten, um möglichst wenig Zeit zu verlieren“, so Bürgermeister Bierschneider in der gestrigen Sitzung. Gibt der Gemeinderat dafür sein Einverständnis, kann das allgemeine baurechtliche Verfahren eingeleitet werden.

Knackpunkt Abstandsflächen

Um den Lagerraum im Dachgeschoss des Wohngebäudes besser nutzen zu können, wollen die Antragsteller indes im Vergleich zum bisherigen Gebäude um 1,50 Meter höher bauen. Knackpunkt bei diesen Plänen sind allerdings die dann zu geringen Abstandsflächen zu den westlichen und nördlichen Nachbarn. „Diese müssten dann durch Übernahmeerklärungen gesichert und von den Nachbarn übernommen werden“, so Theresia Becher vom Kreuther Bauamt.

Nun wollen die Geschädigte die Gebäude wieder aufbauen
Schnell sollen die Gebäude wieder aufgebaut werden.

Zudem soll zwischen Haus und erdgeschossigem Garagenbau künftig das Dach durchgezogen werden. Bernd Rohnbogner, Zweiter Bürgermeister und selbst betroffener Anlieger, äußerte gestern sein Unverständnis darüber, von den Geschädigten nicht im Vorfeld über die notwendige Übernahme der Abstandsflächen informiert worden zu sein. Darüber müsse man noch reden, so Rohnbogner.

Der im Zuschauerraum vertretende Georg Hagn, Eigentümer der betroffenen Zimmerei, entschuldigte sich daraufhin für dieses Versehen. „Das war ein Fehler von mir, wir haben das übersehen“, so Hagn.

Am Ende sprach sie der Kreuther Gemeinderat einstimmig dafür aus, das Verfahren für einen Wiederaufbau der beschädigten Gebäude einzuleiten. Das Thema Abstandsflächen muss allerdings noch geklärt werden.

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