Kreuth sucht den Paten

Im April wurde bekannt, dass Kreuth weitere Asylbewerber zugewiesen bekommt. Für Unterkünfte wurde gesorgt. Nun will die Gemeinde Fragen der Nachbarn sowie hilfsbereiter Privatleute beantworten. Auch Familien können einen Teil zur Asylbewerberbetreuung beitragen.

18 der 26 Asylbewerber in Kreuth sollen im ehemaligen Kinderheim St. Josef untergebracht werden.
18 der 26 Asylbewerber in Kreuth sollen im ehemaligen Kinderheim St. Josef untergebracht werden.

Vor Kurzem teilte der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider mit, dass der Gemeinde Kreuth ab Mai weitere Asylbewerber zugewiesen werden. Zunächst war vor allem die Unterbringung ein Problem. Das Landratsamt wollte hierfür die Schulturnhalle in Beschlag nehmen.

Das wollte die Gemeinde unbedingt verhindern, um nicht den Schul-, Kindergarten- und Hortbetrieb zu beeinträchtigen. Nach einigen Überlegungen entschied man sich, für acht der 26 Asylbewerber in einem Obdachlosenheim in Reitrain Platz zu schaffen. Derzeit wird für die baulichen Vorraussetzungen gesorgt.

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Die restlichen 18 Neuankömmlinge kommen in dem ehemaligen Kinderheim St. Josef in Kreuth-Riedlern unter. Dieses mietete das Landratsamt aus privater Hand. Somit sind die Grundvoraussetzungen für die Aufnahme weiterer Asylbewerber in der Gemeinde geschaffen.

Informationsveranstaltung soll Fragen klären

Am 13. Mai soll dann ein zusätzlicher Informationsabend ab 18:00 Uhr im Vortragssaal der Tourist-Information Kreuth stattfinden. Der Hauptzweck dieser Veranstaltung ist es, vor allem Fragen der Nachbarn der zukünftigen Asylunterkünfte zu beantworten.

Bürgermeister Bierschneider ist es wichtig, im Vorfeld Klarheit zu schaffen: Wo kommen die Asylbewerber her? Wie sind die Erfahrungen in anderen Gemeinden? Wie nehme ich Kontakt auf? Solche Fragen sollen gemeinsam geklärt werden.

Auch interessierte Helferinnen und Helfer, die das Team bei der Betreuung und Integration der Asylbewerber unterstützen möchten, haben die Möglichkeit, mit Wolfgang Zierer, dem Fachbereichsleiter des Landratsamts, und mit Max Niedermeier, dem ehrenamtlich tätigen Kreis-Integrationsbeauftragten, zu sprechen.

Unterstützung durch freiwillige Helfer

Die Aufgaben eines freiwilligen Helfers fallen insgesamt sehr unterschiedlich aus, wie Bierschneider erklärt: „Es geht um die Organisation, aber auch um gemeinsame Aktivitäten wie Fußballspielen oder speziell um die Untersützung von schwangeren Frauen und Kindern.“ Zwar wird der Deutschunterricht vor allem von den umliegenden Volkshochschulen übernommen, aber auch da können Privatpersonen den Asylbewerbern unter die Arme greifen.

Im Vorfeld ist dabei eine Idee entstanden, über die die Gemeinde an diesem Abend ebenfalls sprechen möchte: Patenfamilien für Asylbewerber. Das System ist dabei ganz einfach. Eine Familie bekommt einen Asylbewerber zugewiesen, um sich dann regelmäßig um ihren „Schützling“ zu kümmern, erklärt Bierschneider:

Diese Menschen haben eine Odyssee hinter sich und kommen aus einer ganz anderen Kultur. Es wäre schön, wenn wir sie dabei unterstützen könnten, sich hier zurechtzufinden.

Optimal wäre es, wenn jeder Asylbewerber eine eigene Familie und damit Ansprechpartner hätte. Daher erhofft sich Bierschneider von der Informationsveranstaltung, dass alle Fragen geklärt werden und die Asylbewerber mit offenen Armen empfangen werden können.

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