Seit Jahren steht die ehemalige Dr.-May-Klinik leer. Im Herbst 2013 kaufte dann die Berliner Immobilienfirma Cooley Group das Areal aus der Insolvenzmasse heraus. Nach einem Jahr hatte sich Geschäftsführer Benedict Mathews und Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider auf die künftige Nutzung geeinigt. Bierschneider erklärte:
Wir wollen dort eine gewerbliche Nutzung. Das kann von einem Hotel, einer Klinik über ein Seniorenheim bis hin zu einer Denkfabrik eines Unternehmens alles sein.
Die Verantwortlichen erklärten zuerst, auf dem 50.000 Quadratmeter großen Areal solle ein Seniorenheim entstehen. Nach damaligem Stand war geplant, das ehemalige Klinikgebäude zum Großteil abreißen zu lassen. Kurz darauf änderten sich die Pläne: „Es wird ein Hotel werden. Es gibt bereits einige Interessenten,“ das erklärte Mathwes gegenüber der TS im vergangenen Jahr. Doch seither ist nichts mehr passiert.
Kreuth will Leerstand nicht mehr hinnehmen
Für die Kreuther ein untragbarer Zustand. Unter Federführung von Bürgermeister Josef Bierschneider wollte die Gemeinde die Immobilie kaufen. Bereits 2015 gab es ein erstes Kaufangebot. 2016 wurde das nachgebessert. Dabei betonte Bierschneider schon damals: „Wir zahlen keine utopischen Summen.“
Denn zum Abriss des Gebäudes kommen noch mögliche Altlasten auf dem 50.000 Quadratmeter großen Grundstück hinzu. Was genau auf dem weitläufigen Areal entstehen soll, das ist den Kreuthern mittlerweile klar. Angedacht ist bezahlbarer Wohnraum in Form von Mietwohnungen. Möglich wäre auch die Ansiedelung von Gewerbe. Die abgelegene Lage ist zwar kein klassisches Kriterium für Betriebe, doch günstige Quadratmeterpreise mit angeschlossenem Wohnaum könnten den ein oder anderen Unternehmer locken.
Kreuth will keine Mondpreise bezahlen
Doch aus all den schönen Ideen wird nun doch nichts – zumindest nicht auf dem Areal der ehemaligen May-Klinik. So ist Benedict Mathews, Eigentümer der irischen Cooley Group, nicht auf das Angebot der Kreuther eingegangen. Das erklärt Bierschneider gegenüber dem Merkur. Man habe sich in der letzten Woche getroffen, so der Kreuther Rathauschef. Aber scheinbar keinen gemeinsamen Nenner gefunden.
Mathews dürfte darauf setzen, dass er einen längeren Atem hat als die Gemeinde. Und das letztere irgendwann nachgibt und seinen Kaufpreis mitgeht. Dabei ist laut Bierschneider klar, dass der geforderte Preis nicht gezahlt werden kann. Dann würde man umnöglich die eigenen Vorstellungen umsetzen können. Wenn man Mathews “seinen” Preis zahlen würde, dann könnte Kreuth nur hochpreisige Wohnungen bauen und das wolle man, so Bierschneider, nicht.
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