Worüber die Kinder hierzulande wohl am meisten staunten, so Versen als Vorsitzende der Hillary Stiftung Deutschland gegenüber der Tegernseer Stimme, sei die Tatsache gewesen, dass der Schulunterricht in der Himalaya-Region von 10 bis 16 Uhr stattfinde – in Räumen, die nicht geheizt werden.
“Die Kinder müssen bei jeder Witterung einen abenteuerlichen Schulweg von zumeist zwei Stunden absolvieren, um überhaupt zur Schule zu kommen” sagt sie. Und das zu Fuß. Denn einen Schulbus gibt es in der Everest-Region nicht, geschweige denn Wege oder Straßen. Gebrauchsgüter werden auf dem Rücken von Mensch und Tier transportiert”.
Pflanzaktion “1 Tag – 1 Baum”
Die Idee zu ihrem Auftritt vor der Schulklasse vergangene Woche sei beim Aktionstag für die Umwelt Anfang Juni geboren worden, erzählt Gabi Moller, Klassenleiterin der 4c. An diesem Tag sei auch Frau Versen zugegen gewesen, die von ihrer Stiftung erzählt habe, die sich auch für die Pflanzung von Bäumen in diesen Höhenregionen Nepals einsetzt.
Diese Umweltaktion fand so viel Gefallen bei Moller, dass sie Versen bat, das Thema im Unterricht zu vertiefen. Denn wie man den Menschen in Nepal helfen könne, sei das Schwerpunktthema von „Miteinander – Füreinander“ gewesen, das auch von der Religionslehrerin Sophie Mehringer mitgestaltet worden sei.
Mit der derzeitigen Pflanzaktionen der Hillary-Stiftung „1 Tag – 1 Baum“, die zusammen mit einheimischen Familien geschehe, sei das Interesse der Kinder ebenso geweckt worden wie mit Fotos und Dokumenten von den sportlichen Höchstleistungen des Mount-Everest-Erstbesteigers Edmund Hillary und seines Sherpas Tensing Norgay.
Kindern Umweltthemen näherbringen
Das Fazit von Moller: „Die Kinder waren sehr interessiert, fragten viel und erzählten am nächsten Tag noch völlig beeindruckt der dritten Klasse von diesem Besuch“. Ihre Intention als Lehrerin sei es, „den Kindern nicht nur die üblichen Lerninhalte zu vermitteln – was natürlich den größten Teil der Zeit beansprucht – sondern sie auch offen zu machen für unsere Umwelt. Jeder von uns kann mithelfen bei der Bewältigung von Problemen“.
Immer wieder würde sie beeindrucken, „wie offen, verständnisvoll und bestückt mit guten Ideen die Kinder an solche Themen herangehen, so dass wir Erwachsenen uns manchmal wirklich ein Beispiel nehmen könnten“. Sie sei stolz auf ihre Klasse, so Moller, „mit welchem Eifer und welcher Energie sie sich eingesetzt hat und es hoffentlich in Zukunft auch tun wird“.
Und die Wiesseer CSU-Gemeinderätin Ingrid Versen, die ihren Unterricht mit Fotos der acht Achttausender garnierte, nimmt als Gewissheit mit, dass sich die Kreuther Kinder „mächtig darauf freuen, dass ihrem Heimatort am kommenden Freitag das Siegel zum Bergsteigerdorf verliehen wird“.
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