Kreuther in Drogengeschäfte verwickelt

Drogen sind nicht nur in Großstädten dieser Welt ein Problem – auch hier auf dem Land gibt es immer wieder Vorfälle, bei denen Drogen im Spiel sind. Bereits im vergangenen Jahr konnte die Polizei drei Drogen-Dealer, die den Landkreis unter anderem mit LSD und Ecstasy versorgte, festnehmen. Auch heute wurde ein weiterer Fall vor dem Amtsgericht behandelt: ein junger Mann aus Kreuth wurde verurteilt.

Ein 26-jähriger Kreuther musste sich für Drogengeschäfte vor Gericht verantworten. / Archivbild
Ein 26-jähriger Kreuther musste sich für Drogengeschäfte vor Gericht verantworten. / Archivbild

Das Landeskriminalamt Tirol ermittelte seit einiger Zeit gegen einen Drogen-Ring im Raum Innsbruck. Dieser soll Ecstasy und Marihuana im großen Stil verkauft haben. Ihre Geschäfte weiteten sich bis ins Tegernseer Tal aus. Heute musste sich daher ein 26-jähriger Kreuther wegen Mittäterschaft im Handel mit Betäubungsmitteln vor dem Amtsgericht Miesbach verantworten.

Ende 2013 soll der junge Mann mit einem Freund an einer Tankstelle in Rottach-Egern zehn Gramm Gras verkauft haben. Anfang 2014 tauschten die Beiden im österreichischen Jenbach 20 Ecstasy-Tabletten gegen Marihuana ein. Die Innbrucker Beamten stießen durch die Telefonüberwachung der österreichischen Verdächtigen auf den Dealer aus Kreuth. Einer der Drogenhändler hätte den 26-Jährigen dann auch auf einem Foto identifiziert.

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Der Kreuther habe laut Aussage seines Anwalts das Rauschgift nicht selbst verkauft, sondern nur Telefonnummern weitergegeben. Sein Kumpane muss sich währenddessen in einem eigenen Strafverfahren verantworten. Amtsgerichtsdirektor Klaus Jürgen Schmid erhoffte sich eine Aufklärung des Falls durch einen 21-jährigen Rottacher und Bekannten des Angeklagten, der selbst schon wegen Drogenkonsums vor Gericht war.

Schon das zweite Mal auf der Anklagebank

Der 21-Jährige erklärte jedoch, er wäre damals eigentlich dauernd zugedröhnt gewesen und habe zu der Zeit selbst Gras besorgt, gelagert und konsumiert. Er gab jedoch zu, Kontakt zu österreichischen Dealern gehabt zu haben. Diese hätten ihm jedoch 900 Euro durch einen vorgetäuschten Handel geklaut. Trotz mehrmaliger Aufforderung blieb er bei seiner Aussage und äußerte sich nicht dazu, ob der Angeklagte bei dem Geschäft in Rottach dabei war.

Der Anwalt des Kreuther Verdächtigen, Walter Holderle, schlug die Einladung weiterer Zeugen vor. Doch aufgrund der ungenauen Zeitangaben der beteiligten Personen, die zu der Zeit meist selbst wiederholt unter Drogen standen, wurde der Vorschlag abgelehnt. Nach einer längeren Beratung einigten sich die Prozessbeteiligten.

Der junge Mann wurde wegen Beihilfe zum Handel mit Betäubungsmittel von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Nach einem Geständnis über das Weitergeben von Kontaktdaten wurde er zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Holderle und der Kreuther waren mit der Strafe zufrieden. Denn der Angeklagte habe erst kürzlich eine Haftstrafe abgesessen, „dieses Verfahren hat ihn zu einer Zeit ereilt, in der er sein Leben bereits wieder in die richtigen Bahnen gelenkt hat.“

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