Mordanklage im Kreuther Todesfall

Im April 2016 sorgte ein Fall in Kreuth für Aufsehen: Eine 95-Jährige musste exhumiert werden, um nachträglich die Todesursache zu ermitteln. Zuvor soll ihre Pflegerin mit zwei Männern ihre Villa ausgeraubt zu haben. Jetzt wurde Mordanklage erhoben.

In dieser Villa lebte die 95-Jährige Kreutherin. / Archivbild

Im vergangenen Jahr sorgte der Tod einer Kreutherin am 22. März für Aufsehen. Die früher lange Zeit als Antiquitätenhändlerin tätige 95-Jährige verbrachte die vergangenen Jahre in einem Pflegeheim am Tegernsee, behielt aber ihr eigentliches Zuhause in Kreuth. Dort befanden sich Kunst, Möbel und andere luxuriöse Wertgegenstände.

Noch während die Kreutherin lebte, begannen ihre 52-jährige Pflegerin, deren Mann und weitere Komplizen systematisch ihr Haus auszurauben. Selbst nach dem Tod der Seniorin im Krankenhaus Agatharied fiel den Nachbarn auf, dass das Ehepaar immer wieder Gegenstände aus dem Haus der Verstorbenen abtransportierte. Bei den Durchsuchungen der Verdächtigen konnte die Polizei Wertgegenstände in Millionenhöhe in Beschlag nehmen.

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Nicht nur Raub – sondern Mord?

Schon damals gab es die tragischen Gerüchte, dass der Tod der Kreutherin kein natürlicher war. Die Staatsanwaltschaft München nahm zusätzlich zu dem Verdacht des Bandendiebstahls weitere Ermittlungen „zu den konkreten Ablebensumständen” der Kreutherin Frau auf. Sowohl eine Obduktion als auch eine rechtsmedizinische Untersuchung wurde in Auftrag gegeben – das bedeutet, der Leichnam der Frau wurde exhumiert.

Doch im Herbst vergangenen Jahres erklärte die Staatsanwaltschaft, dass es keine Hinweise auf eine Gewalttat gebe. Damit war die Obduktion abgeschlossen. Doch jetzt, ein halbes Jahr später, wird der Fall neu aufgerollt. Wie BILD Zeitung berichtet, soll die Staatsanwaltschaft München II im Mai Anklage wegen Mordes erhoben haben.

BILD geht zudem auf die Details der Obduktion ein: So soll die Kreutherin Blutungen in den Augen und zerrissene Fasern in der Lunge gehabt haben – Merkmale für einen gewaltsamen Erststickungstod, möglicherweise durch ein weiches Kissen. Die Pflegerin soll der Kreutherin also nicht nur Luxusgegenstände in Millionenhöhe geraubt haben, sondern sogar ihr Leben.

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