Kreuths sportliche Botschafterin

Noch war es für die Ehrung der Skirennläuferin nicht zu spät. Denn die Bergspitzen als Kulisse waren heute noch schneebedeckt. Ein ideales Szenario, um die erfolgreichste Athletin des Tals zu würdigen.

Der stolze Vater Wolfgang Rebensburg mit der geehrten Sportlerin

„Auch Petrus scheint ein Fan von Vicky zu sein, denn er lässt es heute nicht regnen“, meinte Bürgermeister Josef Bierschneider bei der Begrüßung. Gerne würde man solche Anlässe nutzen, um die Erfolge der Einheimischen zu feiern. Diesmal war es der 1. Platz mit der Kristallkugel als Gesamtsiegerin im Riesenslalom, der besten Riesentorläuferin der Welt, wie man sie heute nannte, und der 3. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung. Bei Olympia 2010 holte sie in ihrer Paradedisziplin noch Gold, 2014 war es Bronze.

Doch im Februar fuhr sie in Südkorea mit einem undankbaren 4. Platz mit nur zwölf Hundertstelsekunden Rückstand knapp am Podium vorbei. Obwohl ihr Fanclub im Skistüberl am Hirschberglift vor den Fernsehern alle Daumen drückte, wie die 2. Vorsitzende Helga Götschl jenen Tag schilderte. „Achte nach dem 1. Durchgang, da legt Vicky dann im 2. Lauf ein Feuerwerk hin“, hoffte man damals noch. Doch Rebensburg könne auf so viele „großartige Leistungen“ verweisen, dass „man richtig stolz“ auf sie sei, so Götschl. Langer Applaus von zahlreichen Fans der 28-Jährigen.

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„Bodenständig und heimatverbunden“

Auch ihr 2. Platz bei der Sportlerwahl des Landkreises belege zum wiederholten Male die große Wertschätzung bei den Bürgern des Landkreises, lobte Bierschneider. Er zitierte Rebensburg mit den Worten: „Irgendjemand muss ja bei Olympia den undankbaren 4. Platz belegen. In diesem Fall war ich es nun einmal“. Diese anfängliche Enttäuschung habe sie inzwischen gut mit der verdienten Kristallkugel am Ende der Saison weggesteckt.

Man freue sich, dass die Kreutherin über „so lange Zeit die sportliche Botschafterin“ und ein „wahres Aushängeschild der Gemeinde“ sei. „Es freut uns, dass du immer eine von uns geblieben bist“, lobte Bierschneider als bekennender Vicky-Fan, „bodenständig, heimatverbunden und festverwurzelt in unserer Gemeinschaft“. Dies mache Victoria so sympathisch. „Bleib so, wie du bist, damit du auch die kommende Saison verletzungsfrei angehen kannst“.

„Vicky“ macht weiter

Auch ihr erster Trainer erinnerte sich an ihre anfänglichen Erfolge in der Skijugend. Zwar sei sie anfangs im Skiclub Oberland noch hinterher gefahren, so Werner Winkler zu ihren Ergebnissen 1999. Doch bereits 2003 wurde Rebensburg in den C-Kader des Deutschen Skiverbandes aufgenommen. Dort fuhr sie schon als 14-Jährige gegen internationale Konkurrenz um den Sieg. Im Alter von 16 Jahren wurde sie erstmals Deutsche Meisterin im Super-G. Ihr Weltcup-Debüt feierte Viktoria Rebensburg im Dezember 2006 in der Kombination und als 19-Jährige als Juniorenweltmeisterin im Super-G wurde. 2009 wurde sie auch Deutsche Meisterin im Riesenslalom und im Super-G. Später kamen Welt-Cup-Siege und 2010 die Goldmedaille im Riesenslalom dazu.

Gefragt war bei der Ehrung heute auch ihr Erinnerungsvermögen an zurückliegende Erfolge. Mit jeder richtigen Antwort rückte Rebensburg auf dem Siegertreppchen bis auf den 1. Platz vor. Hier, wo sie heute stehe, habe sie die ersten Gehversuche auf Skiern gemacht, bedankte sich „Vicky“ für die ungebrochene Wertschätzung der Anwesenden. „Wenn es auch die letzten drei Jahre nichts zu feiern gab, so sei sie jetzt froh, die Kristallkugel wieder nach Kreuth bringen zu können“, meinte die Zollwachtmeisterin. Sie hoffe, es gebe noch öfters solche Anlässe, sich zu einem Weißwurst-Frühstück treffen zu können. Anschließend holte sie ihren Vater Wolfgang zu einem Ehrentanz.

Hier einige Eindrücke – Bilder Klaus Wiendl:

Helga Götschl, 2. Vorsitzende SC Kreuth, Victoria Rebensburg, Doris Kirchberger-Aumann vom Fanclub Rebensburg, Bürgermeister Josef Bierschneider

“Vicky” musste sich auch einem Quiz stellen

… und gewann den 1. Platz auf dem Siegertreppchen

Mit einem Käfer-Oldie zum Empfang am Hirschberglift

Ehrentanz mit dem Vater

Ehrenspalier der Skijugend

Gruppenbild mit Helga Götschl vom Skiclub und Bürgermeister Josef Bierschneider

Auch Rebensburg fing mal klein an.

Viele Fans der Skirennläuferin fanden sich zur Ehrung der Kreutherin ein

Auch wenn es mit dem Olympiasieg in diesem Jahr nicht klappte, so bleibt “Vicky” Kreuths “sportliche Botschafterin”.

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