Tal-Bürgermeister wollen Lösungen

Die steigende Zahl an Einbrüchen und Überfällen rund um den Tegernsee ruft nun auch die Politik auf den Plan. Vor allem der brutale Raubüberfall in Rottach-Egern hat für einen neuen Höhepunkt gesorgt. Die Menschen sind verunsichert.

Jetzt wollen die Talbürgermeister endlich Lösungsansätze von den Verantwortlichen der Polizei sehen. Ein gemeinsames Treffen mit Polizeichef Wilhelm Siegl ist für kommenden Mittwoch geplant.  

Solche Szenen sollen im Tal nicht zur Gewohnheit werden – fordern Bürger und auch die Politik.
Solche Szenen sollen im Tal nicht zur Gewohnheit werden – fordern Bürger und auch die Politik.

Die Verdoppelung der Einbrüche von 17 auf 34 innerhalb eines Jahres und jüngst der schwere Raubüberfall in der Rottacher Dr.-Scheid-Straße haben die Bürger rund um den See verunsichert. Viele fragen sich, ob ihre Häuser, Wohnungen und Geschäfte noch sicher sind.

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Immer mehr Bürger informieren sich bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, wie sie sich besser gegen Einbrüche absichern können, verlangen aber auch mehr Schutz durch die Polizei. „Meine Frau und ich waren schockiert. Solche Vorfälle nehmen in letzter Zeit schon deutlich zu“, so der 77-jährige Rottacher Jens Jacobsen kurz nach dem Überfall in der Dr.-Scheid-Straße.

Die polizeilichen Erfolge in der letzten Zeit seien dazu ja nicht besonders überwältigend, so Jacobsen weiter. Da er mit dieser Meinung nicht alleine dasteht, steigt der Druck auf die Einsatzkräfte. Mittlerweile finden auch die Verantwortlichen in den Rathäusern rund um den See dabei klare Worte. So betont der Tegernseer Bürgermeister Peter Janssen:

Ich verstehe die Sorgen und Ängste der Bürger. Die Schwere der Straftaten hat mittlerweile eine neue Dimension erreicht.

Und auch Rottachs Zweiter Bürgermeister Hermann Ulbricht forderte bereits am 11. Januar Antworten von der Polizei. Solche Taten passierten in letzter Zeit immer wieder, und das könne nicht sein, so der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler. Aus diesem Grund kündigte er an, zeitnah das Gespräch mit dem Leiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee zu suchen.

Dünne Personaldecke der Polizei ein Thema

Gegenüber der TS haben gestern mehrere Verantwortliche bestätigt, dass es am kommenden Mittwoch zu einem vertraulichen Gespräch in großer Runde mit allen Talbürgermeistern kommen wird. Auch die Polizei bestätigt das Treffen: „Gespräche mit den Bürgermeistern finden in regelmäßigen Abständen statt. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse bietet sich dieses natürlich ganz besonders an“, so Paul Knott, stellvertretender Leiter der Wiesseer Polizei.

Dabei soll gemeinsam diskutiert werden, wie die Sicherheitslage im Tal verbessert werden kann. Janssen erwartet sich beispielsweise konkrete Vorschläge darüber, was die Polizei und auch die Bürger tun könnten. Und auch der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider bezeichnet ein solches Treffen als „sehr sinnvoll“.  

Immer wieder treffen sich die Bürgermeister mit den Verantwortlichen der Polizei. Am kommenden Mittwoch geht es um die Zunahme der Kriminalität.
Immer wieder treffen sich die Bürgermeister mit den Verantwortlichen der Polizei. Am kommenden Mittwoch geht es allerdings um ein kritisches Thema: die Zunahme der Kriminalität im Tal.

Derweil werden von vielen Seiten die Rufe nach einer Aufstockung der Personaldecke der Wiesseer Einsatzkräfte laut. Trotz des offenbar akuten Bedarfs waren Ende vergangenen Jahres 15 der insgesamt 49 vorgesehenen Planstellen unbesetzt. Mehr dauerhafte Stellen werden der Dienststelle derzeit vom Ministerium nicht zugewiesen.

Unterstützt werden die hiesigen Beamten derzeit nur punktuell durch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei. Das geschieht jedoch nur an wenigen Tagen im Monat. Diese Situation will Rottachs Zweiter Bürgermeister Hermann Ulbricht indes nicht akzeptieren, wie er in einem Kommentar zu einem Artikel auf der Tegernseer Stimme klarmachte:

Wenn die Wiesseer Dienststelle mit zu wenig Personal besetzt ist, muss man halt schauen, was man machen kann, damit mehr Personal nach Bad Wiessee kommt. Der Überfall in der Seestraße, der Unfall in der Karl-Theodor-Straße und der jüngste Überfall in Rottach dürften doch Gründe genug sein.

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