Bereits im Juli hatte die Gemeinde vier Mehrfamilienhäuser abgesegnet. Jetzt hatten Behörden, aber auch Bürger die Möglichkeit, ihre Stellungnahmen abzugeben. Vor allem die geplante Garage war dabei Thema.
Am Anfang hatte die Gemeinde Bad Wiessee stets eine gewerbliche Nutzung auf dem Grundstück in der Jägerstraße 17 favorisiert. Das Areal gehört einem Münchner Anwalt und ist derzeit nicht bewohnt. Sowohl ein Hotel als auch eine Nutzung als Seniorenheim wurden im Laufe der Jahre in Erwägung gezogen.
Beides wurde jedoch vom Gemeinderat abgelehnt. Zu massiv und nicht in Einklang mit den umliegenden Gebäuden, so die früheren Argumente gegen die Pläne. 2012 entschloss man sich daher, fortan auch eine Wohnnutzung im Bebauungsplan zuzulassen, so der Leiter des Bauamtes, Helmut Köckeis, vor drei Monaten im Gemeinderat.
Vier Gebäude und eine Tiefgarage
Auf vier Wohngebäude mit Wohnungen über zwei Stockwerke und einen ausgebauten Dachstuhl konnte man sich schlussendlich verständigen. Um die dafür erforderlichen Stellplätze ausweisen zu können, soll unter dem Grundstück auch eine Tiefgarage für 75 Autos entstehen. Auf dem Grundstück selbst sollen nochmals 25 Autos Platz finden. In der Sitzung des Gemeinderates am vergangenen Dienstag ging es schließlich darum, weitere Details zu klären.
Verschiedene Behörden, aber auch die Bürger hatten Gelegenheit, sich die Pläne anzusehen und Stellungnahmen abzugeben. Während die Regierung von Oberbayern keine Einwände hatte, forderte die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises eine Bestandsaufnahme der auf dem Grundstück vorhandenen Bäume.
Dabei wollten die Beamten wissen, welche Bäume den Neubauten weichen müssen, und gaben Hinweise, welche davon als besonders erhaltenswert anzusehen sind. Dem ist die Gemeinde laut Bauamtsleiter Helmut Köckeis auch nachgekommen. „Die Bäume wurden jeweils als zu erhaltend und zu fällend festgesetzt“, so Köckeis vergangenen Dienstag im Gemeinderat.
Die Emissionsbehörde im Landratsamt bat zudem, die Zufahrt zur geplanten Tiefgarage um 20 Grad zu drehen, damit die Scheinwerfer der Autos beim Ein- und Ausfahren nicht in die Fenster der Nachbargebäude, sondern in den Garten des Anwesens leuchten. Ein Vorschlag, den der Gemeinderat unterstützte.
Einige Anwohner hatten unterdessen mit der geplanten Position der Tiefgaragenausfahrt ihre Probleme. Laut den aktuellen Planungen soll diese über die Jägerstraße erreichbar sein. Dort herrsche jetzt bereits eine angespannte Park- und Verkehrssituation, daher wurde eine Zufahrt von der Asamstraße auf die andere Seite des Grundstücks vorgeschlagen.
„Die Zufahrt wurde bewusst an einen der tiefsten Punkte auf dem gesamten Grundstück gewählt, an einer anderen Position ist das aber nicht gegeben“, konterte Köckeis. Zudem sei die Tiefgarage durch diese Stelle am besten von der Hauptstraße erreichbar, so der Bauamtsleiter weiter. Daher wollte der Gemeinderat diese letzte Bitte dann auch nicht unterstützen.
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