Hat sich Eltern-Widerstand zu Hortplänen ausgezahlt?
Kühn hält Hort-Versprechen

Er stand allein vor einer kreischenden Menge. Robert Kühn hatte es vor gut einer Woche mit einer wütenden Eltern-Demo zu tun. Zu wenig Hortplätze böte die Gemeinde an, war der Vorwurf. Jetzt kommt die gute Nachricht …

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Grundschule und Hort in Bad Wiessee – bei der Einweihung war Heinrich Himmler anwesend. Foto: Redaktion

Die Mehrheit der Eltern können durchatmen: 78 Kinder wurden in Bad Wiessee zur Hortbetreuung angemeldet. 50 bekommen eine Zusage und das Angebot für einen Betreuungsvertrag. Das teilte die Gemeinde Eltern und Gemeinderäten heute mit. Und die anderen? Sie sollen bei der nächsten Gruppeneröffnung dabei sein. Die Personalgewinnung lief sehr positiv, so die Gemeinde, man könne von Oktober dieses Jahres ausgehen. Damit wäre in diesem Jahr der allergrößte Teil der Kinder versorgt. Auch die Hortübergabe soll laut Gemeinde Mitte August über die Bühne gehen. “Wir lösen die Küche, Außenspielgeräte und die Spielburgen in den Gruppenräumen ab”, schreibt Kühn in einer Meldung an die Gemeinderäte und Elternvertreter.

Hat der Druck geholfen?

Das ist ein erheblicher Schritt in die richtige Richtung. Bürgermeister Kühn hatte noch vor wenigen Wochen lediglich 25 Kindern eine Hortversorgung zusichern können. Was dann folgte, war für Wiesseer Verhältnisse neu. Eltern gingen mit ihren Kindern auf die Straße, übten Druck auf die handelnden Personen aus. Sie sahen sich als Opfer eines Konflikts zwischen Kommune und der evangelischen Kirche in Person von Pfarrer Dr. Martin Weber. Das scheint nun alles Schnee von gestern zu sein. Kühns Rathaustruppe hat mit wohl sehr engagierten Experten der Diakonie Rosenheim in Windeseile eine Ersatzstruktur geschaffen.

Wieder Kita-Frieden im Tal?

Ironie dabei: Auch die Diakonie gehört zur evangelischen Kirche. Aber während Weber aus Tegernsee blockierte und sein Personal nach Gmund und Tegernsee abzog, halfen die Rosenheimer Pädagogen-Protestanten Kühn und Bad Wiessee. Am Ende ist es nur gut für die Eltern. Bad Wiessee gehört nicht mehr zum Talverbund, aber ist Weber los. Der wiederum kann den Gemeinden auf der Ostseite mit seiner langjährigen Expertise mit dem Kinderbetreuungsangebot helfen.

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