Kunst via Bildschirm

In der kleinen Galerie „Kunst und mehr“ in Bad Wiessee gibt es eine besondere Ausstellung. Denn Barbara Priewe und Peter Rau verbinden Kunst mit moderner Technik.

Dabei gehen sie zusätzlich auf die Wünsche der Kunden ein. Jeder kann einen eigenen „Kunst-Wunschzettel“ bei den Galeristen abgeben und damit die Ausstellung selbst mitgestalten.

Peter Rau hat sich gemeinsam mit seiner Partnerin Barbara Priewe ein außergewöhnliches Konzept für ihre kleine Galerie überlegt
Peter Rau hat sich gemeinsam mit seiner Partnerin Barbara Priewe ein außergewöhnliches Konzept für ihre kleine Galerie überlegt.

Vor vier Monaten eröffneten Barbara Priewe und Peter Rau ihre Galerie in Bad Wiessee, in der sie Werke lokaler sowie überregionaler Künstler ausstellen. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, doch der Galerieraum misst gerade mal 20 Quadratmeter. Zwar gibt es eine zusätzliche Terrasse für die Besucher, aber viel Platz, um Kunstwerke aufzuhängen, haben die beiden nicht.

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Doch Priewe, künstlerische Leiterin der Galerie, und Rau, technischer Leiter, haben sich für den kleinen Raum ein besonderes Ausstellungskonzept überlegt: Kunst auf Monitoren. Zu diesem Zweck sind in der kleinen Galerie mehrere Fernsehbildschirme aufgestellt, über die die Kunstwerke digital betrachtet werden können.

Moderne Technik schafft neue Möglichkeiten

Wie das funktioniert? Rau, dessen anderer Beruf Wirtschaftsinformatiker in der IT-Branche ist, digitalisiert die Bilder aufwändig im Studio. Diese sind dann auf ihrer Webseite verfügbar und werden in der Galerie über moderne Echtfarb-Displaytechnik auf mehreren Monitoren gezeigt. „Und obwohl bei der Digitalisierung oft die Bildqualität leidet“, so Rau, „bekommen wir mit unserer Technik eine 95-prozentige Übereinstimmung mit dem Original.“

Durch diese Technik ist es zusätzlich möglich, viele unbekannte Werke der Künstler zu präsentieren. Denn oft haben Maler aus ihrer Schaffenszeit viele Bilder zu Hause, die man nicht alle zeigen könnte. Aber durch die Digitalisierung kann eine weitaus größere Auswahl ausgestellt werden.

Derzeit werden circa 300 Werke von acht Künstlern präsentiert, unter anderem von einheimischen Malern wie Helga Lucia Kordecki, Simon Eiler und Hans Schneider, bei dem Priewe auch selbst Unterricht hatte.

Wunschzettel der besonderen Art

Das Konzept ist eher ungewöhnlich, da das Nutzen von moderner Technik in Galerien äußerst selten ist, und auch ein bestimmter Service für ihre Kunden trägt zur Besonderheit der Galerie bei. Denn über ihre Internetseite kann jeder seinen eigenen Kunst-Wunschzettel erstellen. So kann man eine Vorauswahl an Bildern treffen, die einen interessieren und die Liste den Galeristen zuschicken.

Priewe und Rau versuchen dann, die Bilder in ihre Galerie zu holen und bieten zusätzlich an, eine Auswahl der in Frage kommenden Werke in das Haus der Kunden zu bringen. Dadurch können sich die potenziellen Käufer besser vorstellen, wie das Bild später in den eigenen vier Wänden wirkt. Wie Rau erklärt, sind die Kunden positiv überrascht:

Wir sind ja eine noch sehr junge Galerie, das heißt, nicht jeder weiß von diesem Service. Aber wenn Kunden das vor Ort mitbekommen, fallen die Reaktionen sehr gut aus.

Zukünftig ist außerdem auch das Programm „Art For Rent“ vorgesehen. Damit können insbesondere Geschäftskunden, die für Veranstaltungen die passenden Kunstwerke benötigen, die Bilder ausleihen. Auch die Präsentation wird sich noch ändern. Werden derzeit acht Künstler in der kleinen Galerie gleichzeitig präsent, wird künftig ein Künstler für eine Woche die Galerie für sich allein haben. Ab 16. August wird eine Künstlerin aus dem Großraum München, Ingeborg Kirchberger, mit ihrer „Reise um die Welt“ vorgestellt.

Auch die Leiterin zeigt ihre eigenen Arbeiten, denn Priewe malt selbst bereits seit 15 Jahren. Das Hauptanliegen der beiden Galeristen sei es, Kunst für jeden zugänglich und bezahlbar zu machen. Auch die Förderung unbekannter Künstler ist ihnen wichtig, sodass junge Maler sich über die Internetseite bei den Galeristen melden können, um eventuell ihre Bilder auszustellen. Darauf legen die Galeristen viel Wert, so Rau.

Wir betreuen und fördern vor allem junge Künstler aus dem Tal. Das ist uns sehr wichtig. Wir wollen die Künstler auch nicht an uns knebeln, sondern ihnen eine Plattform bieten, um ihre Werke auszustellen.

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