Seit dem 1. Oktober gilt in Deutschland das neue Infektionsschutzgesetz. Die Bundesregierung nennt es die „Corona-Winterreifen“ bis Ostern. So gilt unter anderem für den ÖPNV und für den Zutritt zu Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen eine FFP2-Maksenpflicht. Sollte sich die Lage verschärfen, kommen die sogenannten „Schneeketten“ zum Einsatz.
Gemeint ist damit, dass die Länder über die geltenden Maßnahmen hinaus weitergehende Regelungen erlassen können, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastruktur zu gewährleisten. Dies kann zum Beispiel eine Testpflicht in Schulen oder die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen und bei Veranstaltungen sein. Hier gibt es alle weiteren Infos.
Doch wie sieht es aktuell mit den Infektionszahlen aus? Insbesondere im Hinblick auf die Wiesn 2022 äußerten sich im Vorfeld viele Experten, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach, kritisch und besorgt – von einem Super-Spreader-Event war die Rede.
Seit Wiesn-Beginn: Inzidenz im Landkreis Miesbach mehr als verdreifacht
Trotz des schlechten Wetters kamen nach zwei Jahren Pandemie-Pause rund 5,7 Millionen Besucherinnen und Besucher auf das Oktoberfest. Auswertungen des Mobilfunkdatennetzes zeigten: Viele Gäste kamen direkt aus München und dem Umland. In der Konsequenz stiegen die Cronona-Zahlen nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern in ganz Bayern seit dem Wiesn-Beginn stetig an – auch hier im Landkreis Miesbach.
Am 14. und 15. September lag die Inzidenz laut RKI im Landkreis Miesbach noch bei 266 bzw. 289. Während der Wiesn-Laufzeit stieg die Inzidenz bis zum 30. Oktober auf über 900. Aktuell liegt der Landkreis Miesbach im deutschlandweiten Vergleich (mal wieder) auf Platz eins mit einer Inzidenz von 830. Die Inzidenz bei uns in der Region stieg in den vergangenen drei Wochen also um rund 212 Prozent.
Keine eindeutige Zuordnung möglich
Ob die zahlreichen Neuinfektionen in direktem Zusammenhang mit dem Oktoberfest stehen, lässt sich nicht eindeutig sagen. Auch das Landratsamt Miesbach will in diesem Zusammenhang nicht spekulieren. Eine Sprecherin erklärt auf Nachfrage:
Dafür gibt es vielfältige Gründe, z.B. das allgemein kältere Wetter, dass Menschen sich wieder mehr in Innenräumen aufhalten, aber möglicherweise auch das Zusammentreffen vieler Menschen auf großen Volksfesten. Der genau Infektionsgrund bzw. –ort kann aber bekanntermaßen nicht abschließend festgestellt werden.
Insgesamt rät das Landratsamt zu eigenverantwortlichem Handeln. „Die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sollten beachtet werden; Masken schützen zusätzlich.“ Doch nicht nur die Infektionszahlen verzeichnen einen Aufwärtstrend. Auch das Impfzentrum verzeichnet einen Anstieg. Die Landratsamt-Sprecherin erklärt: „Das Impfzentrum führte in der vergangenen Woche 308 Impfungen durch; 171 mehr als in der Vorwoche.“
Die Nachfrage habe sich also mehr als verdoppelt, „was an der deutlich erhöhten Nachfrage nach den auf die Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe liegt.“ Das Impfzentrum hat Dienstag, Freitag und Samstag von 16.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist aktuell nicht notwendig. Alle weiteren Infos gibt es hier.
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