Landkreis nimmt “zu viele” auf

Zahlreiche Landkreise in Bayern können aktuell ihre Quoten bei der Unterbringung von Asylbewerbern nicht erfüllen. Ganz anders der Landkreis Miesbach. Hier werden derzeit sogar 240 Flüchtlinge mehr versorgt, als gefordert wird.

In den vergangenen Wochen war das Landratsamt sehr erfolgreich dabei, neue Unterkünfte für Asylbewerber zu akquirieren.
In den vergangenen Wochen war das Landratsamt sehr erfolgreich dabei, neue Unterkünfte für Asylbewerber zu akquirieren.

Die Asylkrise ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, die nur schwierig zu bewältigen ist. Vor allem die Unterbringung der zahlreichen Asylbewerber, die aktuell in Deutschland ankommen, bereitet den Kommunen Probleme.

So konnte laut offiziellen Zahlen der Bezirk Oberbayern in den vergangenen Wochen nicht die vom Freistaat geforderte Quote an Asylbewerbern erfüllen.

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“Haben Glück gehabt”

Ein ganz anderes Bild zeichnet sich dagegen im Landkreis Miesbach ab. So berichtet Landrat Wolfgang Rzehak, dass der Landkreis aktuell sogar mehr Asylbewerber untergebracht hat, als von der Regierung gefordert wird. Demnach standen zum 5. November Unterkünfte für 125 Prozent der Flüchtlinge zur Verfügung. „Das sind 240 Menschen mehr, die versorgt wurden“, so Rzehak.

Grund für die Überbelegung ist laut Landratsamtssprecher Birger Nemitz die Tatsache, dass die Verwaltung in letzter Zeit sehr erfolgreich bei der Akquise von Unterkünften war. „Bei dem ein oder anderen Objekt hatten wir auch mal Glück, dass mehr Leute untergebracht werden konnten, als ursprünglich gedacht“, so Nemitz.

Landratsamt will Polster vorhalten

Allerdings darf man sich auf diesem Polster nicht ausruhen. Schließlich würden jede Woche neue Asylbewerber dem Landkreis zugewiesen. Somit ist die für die Verwaltung aktuell komfortable Situation nur von kurzer Dauer, wie Nemitz erklärt: „Das kann sich nächste Woche schon wieder ändern.“

Insgesamt muss der Landkreis bis zum Jahresende 1561 Asylbewerbern ein Dach über dem Kopf geben. Ziel sei es daher, mit den Unterkünften vor der Bewegung zu bleiben, so Nemitz. Das bedeutet, dass der Landkreis immer Platz für 100 bis 105 Prozent der Flüchtlinge zur Verfügung haben möchte.

Das sei weitaus besser, als zu wenig Unterkünfte zu haben, stellt der Sprecher klar: „Denn dann stehen 20 Menschen bei Minus 20 Grad in der Kälte.“

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