Interessiert erwarteten Maria Elisabeth und Hans Kiening die bevorstehende Diskussion zu ihrem Antrag. Sie wollen auf ihrem Schlemmhof Ecke Weißachau- und Hofbauernstraße eine neue „Freß – und Liegehalle“ auf dem weitläufigen Gelände anbauen. Da beide wohl das Für und Wider beim Webermo-Hof der Familie Stadler in Erinnerung haben, war ihnen die Anspannung anzusehen. Sie löste sich zusehends, als Bürgermeister Christian Köck (CSU) ihr Vorhaben ohne kritische Anmerkungen vorstellte.
Auf dem traditionsreichen Bauernhof am Fuße des Wallbergs werde „Landwirtschaft schon seit vielen Generationen betrieben“, warb Köck. Der neue Fertig-Laufstall soll auf der Grünfläche zur Hofbauernstraße Richtung Zimmerei Aumann entstehen. Der Futtertisch werde bei der „gewählten großzügigen Breite“ befahrbar sein. Auf Nachfrage der Tegernseer Stimme nannte Hans Kienig die Größe: „24 auf 35 Meter groß soll der Laufstall werden“. Er biete Platz für 30 Kühe und ebenso viele Jungrinder. Nicht vorgesehen ist ein Melkstand, denn die Kühe sollen noch im alten Stall gemolken werden. Dies unterscheide den Laufstall der Kienings von den anderen, „die wir bisher auf dem Tisch hatten“, so Köck.
Von der Anbinde- zur Laufstallhaltung
Zuletzt war es der umstrittene Laufstall der Familie Stadler, den die Gemeinde wegen der Größe des Baukörpers mit 56 Metern Länge und 36 Metern Breite zunächst ablehnte. Doch das Landratsamt überstimmte Ende Januar die Gemeinde. Der Laufstall für 27 Milchkühe und 20 Stück Jungvieh darf gebaut werden. Köck hätte sich gewünscht, dass die Gemeinde den Weg mitgegangen wäre. „Am Ende werden wir es mit einem hochwertigen Bau zu tun haben, der alle Standards erfüllt und der sich einfügt“, warb Köck seinerzeit.
Diesmal hatte er es leichter. Einzig die „Farbgebung“ sei noch ungeklärt, so Köck. Denn beim ersten Laufstall im Ort wäre man über den Anstrich „noch nicht so glücklich“ gewesen. Wenn es aber diesmal „eine schöne Holzfarbe wird, sind wir angetaner“. Damit die Farbe der Rolltore an der Fassade gleich geklärt werden konnte, fragte Köck das Ehepaar Kiening. „Wird das Holz oder Kunststoff, wird ein plastikfarbener Fremdkörper angebracht?“ Es gebe zig verschiedene Farben, entgegnete Hans Kiening.
Es werde also „kein Ding, was einem ins Aug sticht und jeder Au schreit“, gab sich Köck zufrieden. Da es sich bei dem Laufstall um einen in der Landwirtschaft privilegierten Bau handeln würde, dürfte eigentlich nichts dagegensprechen, hoffte Köck vor der Abstimmung. Da es keine Wortmeldung gab, wurde Kienings Laufstall auch einstimmig genehmigt.
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