Lebensgefahr wegen fehlender Sprengungen

Durch den vielen Neuschnee zieht es aktuell viele Tourengeher in die Berge. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd spricht nun eine klare Warnung aus: Es besteht Lebensgefahr. Doch was ist der Grund?

rechtes Foto: AEG-Beamter bei der Schneeprofilprüfung / Quelle: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

In den vergangenen Tagen sind die Bergwacht und die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd voll beschäftigt. Denn die großen Mengen an Neuschnee haben gleich zu mehreren Lawinenabgängen geführt, verletzt wurde glücklicherweise noch niemand. Dennoch spricht die Polizei nun eine Warnung aus.

Am Samstag, den 16. Januar, machten sich Suchmannschaften bereits auf in das Zugspitzgebiet. Nach einem Lawinenabgang unterhalb der Riffelspitzen wurde befürchtet, dass mehrere Menschen verschüttet wurden. Helfer der Bergwacht, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei und mehrere Hubschrauberbesatzungen machten sich sofort auf den Weg. Im Laufe des Nachmittags wurden die Suchmaßnahmen abgebrochen – die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet.

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Ähnlich ging es tags zuvor an der Mühnhornwand zu. Weil eine Spur eines Bergwanderers den Lawinenkegel querte, fanden auch hier aufwändige Suchmaßnahmen statt. Die Einsatzkräfte konnten nach einigen Stunden jedoch ebenfalls Entwarnung geben. Es wurden keine Anhaltspunkte gefunden, dass jemand verschüttet wurde, heißt es seitens des Polizeipräsidiums.

Tourengeher ignorieren Warnhinweise

Am vergangenen Wochenende herrschte in den Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen in den höheren Lagen die Lawinenmeldestufe 4 – große Gefahr. Im übrigen oberbayerischen Alpenraum galt die Warnstufe 3 – erhebliche Gefahr. Doch trotz des aktuell hohen Risikos konnte die Polizei in den vergangenen Tagen viele Wanderer und Skitourengeher in den Bergen beobachten.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd macht deutlich: Weil aufgrund der aktuellen Corona-Lage die Karwendelbahn bis auf weiteres ihren Fahrbetrieb eingestellt hat, finden im oberen Bereich momentan keine künstlichen Sprengungen zur Minderung statt. Dennoch ignorierten Tourengeher die Warnhinweise und begaben sich in Lebensgefahr.

Unternehmungen in den Bergen erfordern aktuell überall Vorsicht und eine überlegte Routenwahl. Zu beachten sei außerdem, dass Skipisten momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert werden. Mit der Erwärmung zur Wochenmitte hin bleibt die Lawinensituation angespannt, so die Polizei. Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Lawinenabgang finden sich auf der Website des DAV sowie auf der Website des Lawinendienstes Bayern.

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