Leise Streithähne mit lauter Ansprüchen

Die Stadt Tegernsee hat es nicht so gern, wenn man ihr einen Namen klaut. Umso erboster die Gemüter, wenn es jemand wagt, von der Marke Tegernsee eine Scheibe abzuschneiden, so wie es Kristian Nicol Worbs mit seinem Tegernseer Hof in Gmund getan hat. Wann es zur Verhandlung kommt? Bald.

Tegernseer Hof-Eigentümer Kristian Nicol Worbs (links) hat sich den Namen “Tegernseer Hof” schützen lassen. Das fand die Stadt Tegernsee gar nicht gut. /Archivbild

Alles fing damit an, dass der Feichtner Hof in Finsterwald auf einmal Tegernseer Hof hieß. Feichtner-Hof Eigentümer Kristian Nicol Worbs hatte sich den Namen schützen lassen. Die Stadt Tegernsee wiederum hatte die Namensänderung aus der Presse erfahren. Nach einer Diskussion im Stadtrat stand fest: Gegen die Nutzung des Namens wird gerichtlich vorgegangen.

Denn immerhin gibt es einen Gebäudekomplex in der Rosenstraße in Tegernsee, der unter demselben Namen weitläufig bekannt ist. Der Stadtrat entschied: Zwei Tegernseer Höfe sind definitiv einer zuviel. Worbs beteuerte, er habe sich im Vorfeld erkundigt. Einen Tegernseer Hof habe er allerdings nicht entdecken können. Im Internet stehe das „Tegernseer Hof“-Gebäude unter dem Namen „Ristorante Trastevere“.

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Keiner gibt nach

„Fehler schützen nicht vor Strafe“, argumentierte Peter Schiffmann (SPD) in der darauffolgenden Stadtratssitzung. Für ihn sei klar, dass man sich von der Marke Tegernsee eine Scheibe abschneiden und mit der Effekthascherei gut verdienen wolle. Heino von Hammerstein (BürgerListe) hatte zu diesem Zeitpunkt schon herausgefunden, dass die Wortmarke Tegernseer Hof am 30. März von der Aureus Immobilien und Anlagen GmbH angemeldet wurde. Seine Befürchtung war, dass sich die Marke Tegernseer Hof beispielsweise auch für Finanz- und Bankgeschäfte vermarkten lasse.

Doch für Worbs wäre eine Umbenennung mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Feichtner-Hof-Pächter Marco Privitera hatte deshalb das Gespräch mit Bürgermeister Johannes Hagn gesucht. Der ließ sich allerdings nicht beirren und beharrte auf einer rechtlichen Prüfung des Sachverhalts. Man wartete. Jetzt hat das Warten ein Ende: Ein Gerichtstermin ist für Mitte November terminiert, wie Hagn kürzlich auf Nachfrage mitteilte.

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