Leonhard Wöhr zieht in den Kreistag

Nach dem Tod von Kreuths Vize-Bürgermeister Bernd Rohnbogner und dem Verzicht von Ex-Landrat Jakob Kreidl ist nun Leonhard Wöhr Nachrücker auf der CSU-Liste in den Kreistag. Das Ganze treffe den Bürgermeister von Weyarn nun „ziemlich überraschend“.

Der Bürgermeister von Weyarn Leonhard Wöhr zieht in den Kreistag
Der Bürgermeister von Weyarn Leonhard Wöhr zieht in den Kreistag

Wie berichtet, verzichtet Miesbachs Ex-Landrat Jakob Kreidl auf eine Rückkehr in die Politik. Der CSU-Mann, der nach zahlreichen Skandalen kurz vor der Kommunalwahl 2014 auf massiven Druck von Parteichef Horst Seehofer von allen Ämtern zurückgetreten war, erklärte, dass er nicht wieder in den Miesbacher Kreistag einziehen werde. Kreidl hätte als Nachrücker für Rohnbogner das Mandat übernehmen können. Der Verzicht sei ihm nicht leicht gefallen, erklärte Kreidl. Aber man könne “das Rad der Zeit nicht zurückdrehen”.

Nachdem auch die Nummer 22 auf der CSU-Liste, Josef Schaftari, aus persönlichen Gründen als Mitarbeiter des Landratsamtes verzichtete, läuft das Mandat nun auf Leonhard Wöhr zu, den Bürgermeister von Weyarn. Der 56-Jährige ist seit 1999 Ortsvorsitzender der CSU und seit zwei Perioden im Gemeinderat. In der ersten Periode war er Zweiter Bürgermeister, seit 2014 ist der ehemalige Polizeibeamte nun Rathauschef der 3.500-Seelen-Gemeinde.

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Wöhr stand schon in der letzten Legislaturperiode als erster Nachrücker kurz vor dem Sprung in den Kreistag. „Aber damals war niemand amtsmüde, so kam ich nicht zum Zug“, sagt Wöhr, der von seiner neuen politischen Bühne im Kreistag noch ziemlich überrascht wirkt. „Auch diesmal habe ich nicht damit gerechnet“.

Noch keine Post vom Landratsamt

Bislang aber habe er weder mündlich noch schriftlich eine Nachricht vom Wahlausschuss der Landkreisverwaltung erhalten. Wöhr erklärt:

Ich weiß es nur aus den Medien, dass ich der Nachrücker sein soll. Natürlich bedauere ich es, dass es unter diesen tragischen Umständen nach dem Tod von Herrn Rohnbogner auf mich zukommen wird, aber ich würde natürlich dieses Amt annehmen.

Als Neuling im Kreistag müsse er sich erst einmal orientieren, welche Schwerpunkte er setzen könne. „Natürlich würde ich meine kommunalpolitische Erfahrung mit einbringen und sicherlich ist es nicht verkehrt, wenn ein Bürgermeister einer Gemeinde im Kreistag ist und sich dort einbringen kann. Denn es hat dann sicher auch Auswirkungen auf die Kommune. Ich denke, dies ist ein Wechselspiel“, hofft Wöhr.

Privat lebt der Bürgermeister in Gotzing. Seine Frau kümmert sich als Mesnerin um die Jakobuskirche. Dies ist in ihrer Familie schon seit über 100 Jahren Tradition. Ebenso die Politik. Wöhr trat als Bürgermeister in die Fußstapfen seines Schwiegervaters Andreas Bernecker. Er war der letzte Bürgermeister von Gotzing, bis die Gemeinde von der Gebietsreform verschluckt wurde.

Heute sind für Wöhr die Mehrgenerationenhäuser auf dem Klosteranger in Weyarn eine Herkulesaufgabe. 45 Wohneinheiten für Jung und Alt sollen hier bis 2018 entstehen. Vielleicht ein Thema, das Wöhr in den Kreistag einbringen kann: wie schaffe ich es, dass auch jüngere Familien im Ort wieder einen Wohnraum finden. Vielerorts im Landkreis wird dies beklagt.

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