Lisas 1000stes Mal

Die Wiesseerin Lisa Hahn ist ausgebildetete Speiseeisherstellerin und verkauft täglich mehr als hundert Kugeln Eis. Ihr Motto: „Alles auf sich zukommen lassen.“ Was fasziniert sie an diesem Job? Wie geht es ihr seit Beendigung ihrer Ausbildung im März letzten Jahres? Und was macht sie eigentlich im Winter?

Lisa Hahn hinter ihrer "Eis-Theke"
Lisa Hahn hinter ihrer “Eis-Theke”

Mit 18 Jahren schloss Lisa Hahn im März letzten Jahres ihre Ausbildung zur Speiseeisherstellerin ab. Mit einem Schnitt von 1,3. Damit ist sie eine der wenigen bayerischen jungen Mädchen, die sich für diesen Beruf entschieden haben.

Ihr Chef, Roberto Andreetta, seit April 2005 Inhaber der Wiesseer Eisdiele „Il Buon Gelato“ ist zurecht stolz auf sie: „Sie hat zwei Jahre lang bei uns gelernt und ist seit einem Jahr fest angestellt. Sie macht ihre Arbeit sehr gut.“ Dennoch gibt Roberto Andreetta die Eisherstellung seiner eigenen Rezepte nur ungern aus der Hand, wie er selbst sagt: „Da bin ich altmodisch. Lisa hilft aber mit.“

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Aus über 20 verschiedenen Eissorten wählt der Kunde bei „Il Buon Gelato“ seine Eiswaffel ganz nach eigenem Gusto. Außergewöhnliche Geschmacksrichtungen gibt es eher selten:

Wir haben ein vorwiegend älteres Publikum. Das bevorzugt die normalen Sorten.

Aber alle zehn Tage wechseln zwei bis drei Eissorten. Dann gibt es für die Kleinen beispielsweise „Brot-Eis“ – einen cremigen Nutella-Genuss. Statt in geschmierter Frühstücksvariante in Eisform. Lisa ist inzwischen 20 Jahre alt. Ihr Job in der Eisdiele gefällt ihr noch immer. Besonders der Umgang mit den Gästen bereitet ihr Freude:

Mir macht es Spaß, jeden Tag neue und alte Gesichter zu sehen. Und Kinder bekommen regelrecht leuchtende Augen, wenn ich ihnen ein Eis in die Hand drücke.

Und als Verkäuferin hat sie bei schönem Wetter so einiges zu tun. Da gibt es kaum einen ruhigen Moment.

Bären schlafen im Winter

Ein echter Eisbär wie Roberto Andreetta hält ab Mitte Oktober, wenn die Eisdiele ihre Türen schließt, natürlich keinen Winterschlaf, sondern zieht sich in seine Bad Wiesseer Höhle zurück. Er tauche dann unter, sagt er schmunzelnd. Manchmal findet man ihn auch nördlich von Venedig, in der italienischen Stadt Treviso.

Auch Lisa zieht sich im Winter, wenn es richtig kalt ist, in ihre Schneehöhle zurück und ruht sich aus. Oder sie begleitet ihren Chef zur Eismesse nach Rimini und kauft neue T-Shirts und Gläser für die Eisdiele ein.

Baustelle vor der Haustür

Noch bis Oktober hat die Eisdiele heuer drei Meter vor der Tür eine Baustelle. „Einheimische haben Verständnis dafür“, sagt Roberto Andreetta, „aber die Touristen beschweren sich.“

Bei gutem Wetter zieht es eben alle nach draußen. Bleibt nur, den steigenden Temperaturen innen wie außen mit einem Lächeln zu begegnen. So wie jedes Eis tagtäglich mit einem Lächeln an die Kunden geht.

Anbei noch ein paar Bilder aus der Eisdiele Il Buon Gelato:

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